Teenie Model - Dokumentation

  • Ich hab nur mal reingeguckt, aber den Anfang fand ich schon so deprimierend, dass ich, als dieser Schleimbolzen, der der Agent oder sowas wird, auftrat, ausgeschalten habe.

  • Na ja, ich hab mir vor einer Ewigkeit diese Doku angesehen und die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen. :schulterzuck: Natürlich kann man schlecht bewerten, wie die Leute hinter der Kamera getickt haben- abgesehen davon, dass sie der Protagonistin und ihren Modelkolleginnen nicht in sehr unangenehm zu beobachtenden Situationen halfen und diese genauso im Stich liessen wie jegliche andere Erwachsenen-, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute dieser "Agentur" ihr Verhalten nur vorspielten oder alles geschnitten war. Harter Tobak fasst es ziemlich gut zusammen. Soweit ich mich richtig erinnere, sind neben diesem dreizehnjährigen Mädchen, dessen Englisch weniger als nur mangelhaft vorhanden ist, noch zwei andere, ebenfalls minderjährige Models in Japan dabei, und wie sehr man diese drei eigentlich blutjungen Mädchen alleine lässt hat mich sehr schockiert. Von dieser seltsamen Casting-Direktorin oder was auch immer sie ist, die als ehemaliges Model schon grauenhafte Erfahrung gemacht hat und diese auch erwähnt, trotzdem jedoch Anderen so etwas zumutet und überhaupt einen unheimlichen Eindruck hinterlässt, fang ich jetzt gar nicht erst an. :S
    Eines der Models, das sich mit der Hauptperson gemeinsam in Japan aufhielt, nahm extra zu, da man sie beim Erreichen eines gewissen Hüftmasses aufgrund des Vertragbruchs nachhause schicken würde, glaube ich. Sowieso hat mich am meisten beim Schauen damals schockiert, wie die Eltern ihre dreizehnjährige Tochter einfach auf einem fremden Kontinent reisen liessen. Zusammenfassung wäre für mich: die Eltern sind so verzweifelt, dass sie ihre Tochter wegen des Geldes in Japan modeln lassen, ohne richtigen Kontakt zu ihr halten zu können; die seltsame Casting-Agentin/Ex-Model schiesst heimlich Fotos der jungen Models, die sie dann wieder zusammensetzt und hat auch sonst einige verstörende Gewohnheiten; der Agenturchef hat eine zwielichtige Vergangenheit und möchte deswegen nun jungen Mädchen "helfen"; die Film-Crew sah es als angebracht an, selbst in Japan den Mädchen nicht zu helfen, wo sie ganz offensichtlich aufgeschmissen waren; das Mädchen, das kaum Englisch sprach schreibt ein angebliches Statement, von dem es wohl eine sehr steif wirkende Videoaufnahme gibt. Das Ganze ist eine sehr seltsame Geschichte.

  • Dass man als Model im Idealfall jung anfängt, war mir klar. Aber ein Mädchen, welches noch nicht einmal halbwegs körperlich entwickelt ist (Von Psyche und Geist ganz zu schweigen...) im superknappen Bikini vor erwachsenen Männern rumtänzeln und sich von allen Seiten begaffen zu lassen? :kotz:

  • Ach, jetzt, wo ich lese, was ihr davon schreibt, stelle ich fest, daß ich die Doku schon kenne.
    Mich wundert es immer wieder, daß Eltern ihrer Fürsorgepflicht ihren dreizehnjährigen Kindern gegenüber in keiner Weise genügen. Ja, ja, ich weiß, in Rußland geht es den Leuten eben schlecht, und sie wollen ein besseres Leben. Aber dafür ein Kind, das mit Ach und Krach die Pubertät erreicht hat, zum Arbeiten ins Ausland schicken und selbst zu Hause hocken und auf das eintreffende Geld warten? Das finde ich mindestens ebenso verwerflich wie das Gebaren von Modelagenten. Und wir reden ja hier nicht von Menschen, die verhungern und nicht wissen, woher sie ein Brot für den nächsten Tag nehmen sollen.
    Na ja, es gibt auch Eltern, die ihre minderjährigen Töchter in die Prostitution schicken und beide Augen davor verschließen, was mit denen passiert, und sich steif und fest einreden, die arbeiten im Ausland als Kellnerin oder Model. Also sollte ich mich wahrscheinlich über welche, die ihre viel zu jungen Töchter im Ausland beim Modeln verzweifeln lassen, auch nicht wundern.

  • Kenne die Doku auch schon, die Stellungnahme von Nadya habe ich erst jetzt gelesen. Ist sie sicher echt? Ich hatte nicht das Gefühl, dass damals ihr englisch so gut war, sie sagte auch kaum was, entweder hat sie sehr schnell englisch gelernt oder das hat jemand anderes für sie geschrieben.
    Bei Fashionspot gibt es auch entsprechende Kommentare:
    Lol, tell me how that was nót scripted by that creepy owner of Noah Models.
    http://forums.thefashionspot.c…31989-2.html#post10787967



    Freut mich aber, dass es ihr gut geht und sie mit dem Modeln anscheinend Geld verdient. Vielleicht kann sie dafür eine Ausbildung bezahlen, wenn sie nicht ihr ganzes Geld den Eltern gibt :rolleyes: .


    Ich habe die Doku damals auf englisch gesehen. Ich weiß nicht, ob man das bei der deutschen Synchronisation hört, aber die Eltern haben oft "Djengi" oder "Dengi" gesagt- das ist russisch und steht für"Geld" also ist das kann nicht nur die übertriebene Darstellung sein und sehe es wie Konnimausi. Das fand ich schon erschreckend.


    Ich schließe nicht aus, dass beides zutrifft, und sowohl gute als auch sehr schwere Momente gibt. Ich glaube, dass es für sie schwer war, in so einem jungen Alter und ohne Sprachkenntnis ganz alleine in der Fremde zu sein ist furchtbar. Ich denke aber, dass sie doch irgendwie froh ist Model geworden zu sein.


    In der Doku "Picture me" gab es ein Interview mit Tanya Dziahileva - sie sagte, dass ihre Eltern bettelarm waren und sie auch schon mit 13 angefangen hat. Sie bezeichnete das als harte Lebensschule, aber im Endeffekt war sie froh drum, sie war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon ein bekanntes Model.


    Nachtrag: Lysandra genau das dachte ich auch - dieses Model und Casting Frau fand ich von der ganzen Doku am schlimmsten!


    Achja , Noah Models ist ganz sicher kein Einzelfall, das ist in manchen Ländern ganz normal 13 Jährige als Model aufzubauen und arbeiten zu lassen. Ich finde es verwerflich und schockierend aber finde ich falsch Noah Models dafür anzuprangern.

    „Ich schreie nicht so rum, wie die anderen. Ich glaube nicht, dass die Models sich so verhalten sollten“

    (Jasmin S17 )

    Einmal editiert, zuletzt von Honigkuchenpferd ()

  • Hier hat jemand versucht, beide Seiten zu Wort kommen zu lassen und sich darauf einen Reim zu machen:
    http://fashionista.com/2012/03…-furious-at-her-portrayal


    Nadya Vall ist jedenfalls definitiv das Mädchen aus dieser Arte-Doku von 2011 (hab die damals auch gesehen), das kann man an Closeups festmachen, in denen sie in der Doku wie auf späteren Fotos über dem linken Auge ein kleines Muttermal hat (in der Doku auf YT sichtbar zB bei 45:02 oder 47:18 )
    Auch dieser Twitter-account ist von ihr: https://twitter.com/nadyavall
    Auch auf Facebook gibt es einen Account von ihr: https://www.facebook.com/NadyaVallOfficial
    Speziell hier gehen einige der älteren Kommentare in die Richtung "ich hab die Doku gesehen, Gott sei Dank geht es dir wieder besser", andere wiederum: "Sorry, but I cannot like this page. I do not know how Nadja really is doing. All the best for her."


    Die Stellungnahme in der Fashionpost ist wenig glaubwürdig, einerseits aufgrund der auffallend eloquenten (englischen) Ausdrucksweise, andererseits auch wegen des recht merkwürdigen Inhalts "...David Raymon. He is a psychologist who is a knifing manipulator and a sexual predator" klingt nicht nach einem damals 2012 14jährigen Mädchen.
    Dass die gesamte Doku nur gefaket wäre, ist kaum vorstellbar, Nadya wirkt darin nicht so, als wenn sie Dinge unter Druck gesagt hätte oder als wenn sie tendenziös befragt worden wäre (Wie wir es von gewissen anderen Formaten kennen). Realistisch ist eher, dass sie aufgrund der Dokus Probleme mit ihrer Agentur bekam und um den Job nicht zu verlieren unter Druck gesetzt wurde, eine Gegendarstellung zu machen. Was man den Produzenten wohl vorwerfen kann, ist, dass sie es offenbar verabsäumt haben, mit Nadya über den fertigen Film zu reden und ihr ein realistisches Bild zu vermitteln, wie sie in dem Film rüberkommt. So wird sie im Nachhinein drastisch mit einer Phase ihres Lebens konfrontiert, an die sie vermutlich gar nicht so gerne erinnert werden möchte und fühlt sich verständlicher Weise von den Machern instrumentalisiert und benutzt. Dass diese in der Situation nicht helfend eingegriffen haben, ist nachvollziehbar, denn damit würde zwar diesem einen Mädchen geholfen werden, aber dadurch würde der ungeschönte Blick auf eine Branche verstellt werden. Journalismus geht halt nun mal auch über Leichen. Und man kann in dem Fall zumindest erwideren, dass das Aufdecken solcher Verhältnisse vielen anderen Mädchen nützen könnte.


    Wie es Nadya heute wirklich geht, ist schwer zu sagen. Auf den aktuellen Bildern sieht sie nicht unglücklich aus, aber wenn man vergleicht in der Doku bei ca. 46:00, als sie sich freut, als sie ihr Bild in einem Magazin wiederfindet, dann würde man nur aufgrund dieser Szene sie auch nicht als unglücklich einschätzen. Bilder sagen nicht immer alles darüber aus, wie es in einem Menschen drinnen aussieht.

  • Ich habe bereits mitbekommen, dass es Kontroversen um dieses Model und um Dior gibt aufgrund ihres Alters, weil sie mir bei der Couture-Schau direkt aufgefallen war und ich gleich rausfinden wollte, wer sie ist und daraufhin ein wenig die Nachrichten über sie verfolgt habe.
    Ich kann die Sichtweise einerseits nachvollziehen, gerade weil mir der Aspekt dessen, was angemessen ist für ein Kind und was nicht, sehr nahe geht. Und mit 14 Jahren ist sie ein Kind - oder sollte zumindest noch die Chance haben, eines sein zu dürfen.
    Aber ich finde nicht, dass hier so eindeutig Grenzen überschritten werden. Das Durchscheinen ihres Kleides bei Dior - ja, wenn man ganz genau hinsieht, kann man diskret den Schatten von Brustwarzen erahnen. Aber das hat mE nichts mit sexueller Darstellung zu tun. Und ansonsten ist da auch nichts Anstößiges an dem Kleid. Und ein zweites hat sie nicht getragen. Die Auslassungen über ihren Körper in dem Artikel kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe hier einen schlanken, aber keinen besonders dünnen Körper, so dass man sich darüber aufregen müsste, dass hier ein unerreichbares Schönheitsideal vorgeführt wird, indem man unentwickelte Kinderkörper vorführt.
    Außerdem beinhaltet ihr Zweijahresvertrag gerade einmal vier Verpflichtungen pro Jahr in Paris - sehr überschaubar also, und es lässt ihr genug Zeit um ganz normal weiter ihrem Alltagsleben mit Schule und allem was dazu gehört nachzugehen.
    Ich finde es grundsätzlich richtig, dass bei diesem Thema genau hingesehen wird, aber ich finde diese schockierten Reaktionen doch übertrieben.

  • Kjartan

    Hat das Thema geschlossen.