Fashion Talk Show

  • Ja, schon ein beachtliches statement. Die Hair- und MakeUp-Kpnstler, die wesentlich für den Ruin von Haut und Haar der Models verantwortlich sind, arbeiten ja meist engstens mit genau den Konzernen zusammen, die von place models auch außerhalb der Fashion Weeks als Kunden begrüßt werden. Und dann verschafft er seiner Agentur jetzt vielleicht das Image "die bringen dich nicht auf die Fashion Weeks, das ist keine große, sondern eine Provinz-Agentur".

  • 2016 gab es bei Google Arts&Culture eine Geschichte der London Fashion Week mit sehr schönen Bildern und Videos von vielen Anfängen: der Fashion Week selbst und John Gallianos Durchbruch 1984, Naomi und Kate Moss Ende der 1980er, Alexander McQueen und Chalayan 1993 und 94, dem Exodus nach Paris ab 2000 und und.


    Wirklich tolles Material. Bin da gerade über ein noch in Arbeit befindliches Posting gestoßen, aber das lohnt mal eine Extra-Empfehlung!

  • Jetzt mach ich doch noch ein Posting dazu, die Sache ist es ja allemal wert, und ich hab gerade gemerkt, wie dumm das von mir, den Artikel von Maya Singer mit einem "yes, endlich" freundlich zu verbuchen - und dann die Detaile aber gar nicht näher zu beachten. Da sind aber erfreulicherweise eine Menge sehr interessanter und wichtiger Dinge übers Fashion Business, und es lohnt sich schon, da genauer hinzusehen.


    Die Sache ist: die Vogue-Kampagne zur Etablierung eines 18+-Standardalters für Models.
    Ausgeführt und begründet in einem Artikel von Maya Singer vom 16.August (abgedruckt in der diesjährigen September Issue)
    Why the Fashion World Needs to Commit to an 18+-Modeling Standard




    1 Die wunderbare Geschichte der Instagram-Entdeckungen


    Gleich zu Beginn ein Volltreffer für mich: Mädchen werden auf Instagram "entdeckt". Ist es nicht ein Traum? Für Cara Taylor könnte man wohl sagen: ja. Dahinter aber stehen Hunderte und Tausende, für die es eher ein Alptraum an Benutzwerden wird. Wie in der Story von Pasha Harulia, die mit Paris geködert wird und später mit anderen in China im Van zu E-Commerce-Shootings gekarrt wird, um 100 Shoots am Tag zu machen.


    Man wird sie auf EBay finden. Ihr habt sie vermutlich auch schon gesehen. In den Kundenportalen betreffen die häufigsten Kritiken hier: den Fischgeruch der Kleider und die Super-Kleinfaltung von Kunstleder- und anderen Teilen. Das ist, weil die Kritiken so rasch geschrieben werden: 3 Wochen später käme noch die lächerliche Haltbarkeit dazu. Dass Kleinfaltung und geringe Haltbarkeit auch ein Bild für die beschäftigten Models geben, kommt einem noch weniger in den Sinn.


    Der Mädchen-Traum, sich sehen lassen zu können und die Lust, sich zu zeigen, werden mit den Neuen Medien zum Einfallstor eines neuen Mädchenhandels. Und die Fashion Industrie macht den Köder dafür.



    2. Der Run auf die "New Faces"
    "How did we get here? How did the fashion industry become so reliant on the labor of teenagers?" Wie kommt das business dazu, aus der Jagd nach der ewigen Jugend eine Jagd auf Kinder zu machen? Im Deutschen klingt's ja weniger dramatisch, weil der Begriff der "Jugendlichen" die Grenze eher unsichtbar macht, die da überschritten wird: das Wort legt ein wenig nahe, genau die Minderjährigen als Verkörperung der Jugend zu sehen. Aber dennoch erklärt das ja gar nichts, wie eine Industrie dazu kommt, auch tatsächlich Minderjährige zu beschäftigen - und dabei nicht bloß unbeanstandet zu bleiben, sondern gar noch bewundert zu werden wird und an Attraktivität zu gewinnen.


    Richtigerweise legt Maya Singer den Finger zuerst auf sich selbst. "Vogue (...) has played a role in making it routine for children—since that’s what they are—to be dressed and marketed as glamorous adults".


    Zum Beispiel mit dem Brooke Shields-Cover vom Februar 1980. Das war zwar tatsächlich wohl ein Ausnahmefall. (2011 präsentierte die Vogue eine Galerie von Cover-"Girls" unter 21 , und da war Brooke alleine unter 18; das Wort vom Cover"girl" war auch nicht im Titel, sondern "nur" Teil des Web-Titles.) Aber es geht kein Weg darum herum, dass die Vogue damit einen Markstein gesetzt hatte. "Since then, models in their mid-teens have appeared in many of our fashion editorials. No more: It’s not right for us, it’s not right for our readers, and it’s not right for the young models competing to appear in these pages. While we can’t rewrite the past, we can commit to a better future."


    Der Rest wird als eine Art Tsunami erklärt:



    3 Fashion Shows als Massenveranstaltungen
    "It's a numbers game". Während das business auf der Bühne und in Magazinen gerne noch mit dem Glamour der Supermodels für sich wirbt, hat es backstage und im Casting längst ein neues Zeitalter betreten. Das Outsourcing des Castingprozesses wird dabei von Maya Singer nichtmal benannt, das scheint schon eine Art zweite Natur im Geschäft. Auch dass man 40,50 Models pro Show bucht und nicht mit weniger auskommt, wird an sich gar nicht beleuchtet; auch da bricht eine Art Flutwelle über die Akteure, "leaving less opportunity for designers to spend time with each talent". Aber krass zugespitzt der Blick aufs Fitting: früher konnte es Stunden dauern; heute werden die Models passend zu den Kleidern gecastet.


    Die Zahl der Labels nimmt zu und die Zahl der Shows, die auf Fashion Weeks vorgeführt werden. Zur Zeit der Supermodels Anfang der 1990er werden die Fashion Weeks selber erst groß. 1993 gesellt sich die New York Fashion Week zu den schon bestehenden Formaten in Paris, London und (ich glaube auch) Mailand; das explodiert dann förmlich ab der Jahrtausendwende; gefördert vom neuen Kulturphänomen Internet kommt schließlich kaum eine "Weltstadt" mehr ohne Fashion Week aus. Und wer will nicht Weltstadt sein? Mit der Masse der Veranstaltungen werden die einzelnen Shows dichter und kürzer und die Outfits mehr und mehr im Schnellverfahren gezeigt. (Wer Shows aus den 1990er sehen will, muss meist das Doppellte bis Vierfache an Zeit einplanen - und die Zahl der Outfits war geringer.)


    Der Kollaps der Warschauer Pakt Staaten bringt westhungrige Mädel aus Osteuropa auf den Markt, Globalisierungskultur und Internet verstärken den Zuzug aus Südamerika und Afrika ... Und dazu wie gesehen die Mädchenjagd über Facebook, Instagram & Co. Das Angebot an willigen und billigen jungen Mädchen wird riesig.


    Gegen den Druck kommt kaum ein Label an. Maya Singer zitiert noch Chloé-Designerin Ramsay-Levi mit der Einsicht, dass du als Designer vielleicht mal einzelne Kleider auf andere Körper-Proportionen hin entwerfen kannst, aber nicht unter dem Zwang, pro Saison an die 50 vorstellen zu müssen. So kommt also die Diversity-Frage mit den "Plus-Size"-Formaten als Verstärkung zum Änderungsdruck. Was dann allerdings auch Teil des Lösungswegs wird.



    4 Das Regulierungsproblem
    Die Problemsicht hat den Vorteil, das außer Vogue selbst sich niemand schuldig fühlen muss. Natürlich reagierte die Condé-Nast-Initiative aber auf Druck von unten. #MeToo ist ein entscheidender Auslöser. Da steht Sexismus und die Frauenfeindlichkeit des Womanwear-Business am Pranger. Die Formung von minderjährigen Mädchen als Style-Vorbilder ist ja nicht nur etwas, das aufgedeckt werden muss, sondern vor allem auch etwas, das frei und frank ZU SEHEN ist. Es werden Kinder als Stilikonen präsentiert und bewundert! Wer da alles mitgemacht hat - und jetzt sind alle Opfer eines soziologischen Prozesses. Natürlich: die Zeit. Welcher Trendsurfer stellt sich schon gegen die Zeit?


    Ein anderer Vorteil ist, dass Maya Singer jetzt auf großen Fischzug für Bündnispartner gehen kann. Dieser (längere) Teil des Artikels hat mich auch jetzt nicht gerade gefesselt. Zum Teil sehe ich schon die Täter von gestern als neue Prediger unterwegs. Aber ok. Es ist natürlich gut, wenn viele sich einbringen können.


    Und die US-Vogue bringt Gewicht mit. Das ist ja wohl erfordert. Wenn an der Diagnose "Flutwelle der Zeit" etwas ist, dann ist die Welle ja damit nicht gestoppt. Werden wir künftig weniger Shows mit 50+ Outfits haben? Mehr Zeit fürs einzelne und mehr Aufmerksamkeit für die Persönlichkeit, die den Style präsentiert?


    Das beste Argument für die 18+Idee waren aus meiner Sicht bisher die reaktivierten Models, die wie Julia Nobis schon das Ende ihrer Laufstegkarriere vollzogen hatten. Es ist ja wohl klar, dass da in so gut wie jedem Fall auch der Unwille oder die Unmöglichkeit mitspielte, sich dem Druck auf Körperformen weiter zu unterwerfen, die auf junge Mädchen zugeschnitten sind. Und eigentlich sogar noch auf Knaben.


    Eine gute, stilvolle Präsentation von Kleidern ist mir allemal mehr Wert als ein "Newface". Aber gut möglich, dass ich das in 2 Jahren etwas anders sehe, wenn "Newface" kein Deckwort mehr ist für die Ausbeutung von Minderjährigen.

  • Jetzt bin ich gespannt, wie stark sich der Einfluss von Valentinos Couture-Show auf die nächste Saison geltend machen wird. Im US-Kontext haben wir das ja schon einige Male gesehen, dass Shows von schwarzen Models dominiert waren, aber für Europa kann ich mich daran gar nicht erinnern.


    Vielleicht ja vor "meiner Zeit" (Piccioli hat sich wohl auch auf ein "Black Cover" der Italien Vogue bezogen; mit Naomi und Liya Kebede waren zwei der damals beteiligten Models wieder dabei). Frankreich und Italien haben ja eine Tradition, Models aus Afrika zu würdigen. Aber da gab und gibt es auch immer wieder Tendenzen, das Rad zurück zu drehen.


    Ich hab jetzt nicht gezählt, aber peile mal übern Daumen, das 40 oder mehr der 65 Models schwarze Models waren und zumeist aus Afrika stammen dürften. Dazu kamen (mit Liu Wen, Cong He etc) noch asiatische Models, das machte schon einen außergwöhnlichen Cast.


    Ich meine, es wären auch so einige new faces dabei gewesen. Hamish Bowles hat in seiner Vogue-Review Ugbad Abdi hervorgehoben. Da musste ich aber gleich nochmal durchklicken, weil ich mir zuerst Eftagine Fevilie, Judy Kinuthia und Sana Diouf notiert hatte. Mal schaun, wo die wieder auftauchen.

  • Weiß mal wieder nicht, wo ich's hinpacken soll, aber Fashion Talk ist es sicherlich: ich hab gerade die aktuelle Show von Ottolinger gesehen nachdem ich zuvor eine Reportage über das Schweizer Berliner Label gefunden hatte. "Berliner Labeln" vergebe ich ja immer gerne Vorschusslorbeeren, auch wenn's von Schweizerinnen ist. Aber trotz der im Beitrag vorgeführten "verbrannten" und sonstwie desolaten Outfits der letzten Saison war ich von der Show jetzt doch sehr überrascht. So sanfte, zurückhaltene Frauen und eine derart bombenstarke Show!


    Sie fängt ja noch an als hätten sie den Weg zurück ins Sichere und Gemütliche gesucht. Aber dann wird zersetzt und zerfetzt; als Gegenreaktion gepanzert mit Quarterbackschultern und Monsterhandschuhen; und dann ist ein Niveau gewonnen, wo plötzlich ganz vieles passt und Seide neben Leder, Jeans und karierten Wollröcken ist. Mittendrin Hosen, die ich einfach sofort haben will. Und natürlich genau so tragen. Am besten noch mit der Musik als Begleitung. :)


    Das ist mal wieder ein deutsches Label, dem ich seinen Weg in Paris von Herzen gönne.

  • Aus FMD vom 8.3.:


  • Oh, das ist aber sehr schade :( Stimmt schon, die machen ihr Geld nur über CK Jeans und die Unterwäsche, aber deswegen die RTW-Linie komplett aufgeben? Das sollte man sich doch leisten können.


    Das gemeine Fashion Victim und all die Influenzas dieser Welt werden das aber gar nicht merken, da die CK wie gesagt nur mit CK Jeans und Unterwäsche verbinden :whistling:

  • Nicht nur in New York sind große Modehäuser in Schwierigkeiten. WWD berichtet heute (nee gestern), dass Sonia Rykiel sich von der langjährigen Designerin Julie de Libran trennen wird. Und mehr noch: das Haus steht nach Verlusten for sale.


    Nach dem großen Jubiläum im September (mit einer Straßenbenennung nach Sonia Rykiel) war verblüffend, dass es jetzt auf den AW19-Schauen nur eine Showroom-Präsentation gab. Eine schöne vielleicht, aber da hatte ich schon erste Ängste ... Sonia Rykiel gehört für mich zu den prêt-à-porters einfach dazu, das ist ein Kernelement.

  • Das Label Coperni präsentiert seine Kollektion auf Instagram (Instagram Only, wenn ich's richtig verstehe) als eine Art Fashion Week Adventure Game: vom Start-Video aus hat man jeweils eine Wahl, wohin die Reise durch den Fashion Week Tag weitergehen soll. Und wer wie ich wählt (siehe Titel), wird irgendwann mit ein paar netten Outfits durch die Straßem von Paris walken.


    Interessanterweise habe ich diese Entdeckung Nicole Phelps aus der US Vogue zu danken. Nichts Überwältigendes, aber hat mir Spaß gemacht. Merci!

  • Wenn ich nicht gerade so langsam wäre, und der alphabetische Weg von C bis Y so weit, dann hätte ich gleich noch den Hinweis folgen lassen, dass einen Tag nach Coperni auch Yang Li ein Instagram-Lookbook zur Prêt-á-Porter präsentiert hat. Sein Ansatz war keine IG-Schnitzeljagd, sondern voller Vetrauen in seine auserwählten Models: zwei Tage vor der Präsentation bekamen sie ihre Outfits zugestellt mit der Bitte, die nach eigenen Ideen auf Selfies zu zeigen.


    Vielleicht habt ihr's schon selber entdeckt? Ich poste es jetzt dennoch, weil wir das ja vielleicht als kommende GNTM-Aufgabe erwarten dürfen.


    Hier waren einige sehr berühmte Models am Start. Und manche Inszenierung finde ich künstlerisch so stark, dass ich mir kaum Besseres vorstellen kann. (Absolut hingerissen haben mich z.B. die Selfies von Irina Shnitman: simpel aber super.)


    Wie's für Instagram wohl gedacht ist, erkundet man's nach Belieben. Es gibt einen Hashtag zur Präsentation: #yangliaw19, natürlich Yang Li's IG-Account, dort ein Eintrag mit der Liste der IG-Accounts aller beteiligten Models - und dann wird's ja auch von Modejournalen reprinted. Ich hab's über Luke Leitchs Vogue-Review gefunden - aber wer weiß, ob das der schönste und/oder aufregendste Weg war? Unterm Hashtag sind auch weitere Reviews zu finden.

  • Endlich mal ein Coffetable-Buch als Webseite!


    Dries van Noten hat 2017 ein zweibändiges Coffetable-Buch über 100 Fashion-Shows herausgegeben, das leider immer noch viel zu teuer ist. Aber heute habe ich festgestellt, dass er auch eine Webseite mit 100 Videos dazu anbietet. Emp-Fehlung!!! Wer sich für High Fashion interessiert - unbedingt reinschauen!


    Ich bin ja natürlich längst nicht durch und habe bisher nur ein paar Links kurz angespielt, dann in die erste Womens-Wears-Schau von SS 1994 reingesehen, aber ich bin so derartig ins Staunen gekommen, dass ich gleich hierhin rüber musste, um mal laut "Wahnsinn!" zu sagen.


    Ich wollte es nicht in den spezielleren Thread Modevideos packen, weil das hier wirklich Fashion-Geschichte zeigt. Man kann ja einiges darüber im Web lesen (besser als die deutsche Wikipedia eignet sich die englische, den Artikel Antwerp Six eingeschlossen, und am besten der französische Artikel Six d'Anvers), aber mit den Videos hier taucht man richtig ein.


    Allein mit Heidi im Kopf die SS94-Schau ansehen und staunen, wie die Models regelmäßig zu Boden schauen! Das ist natürlich angesagt und gehört zur Präsentationsabsicht der Kollektion. Die Blicke zur Seite, die Nähe zum Publikum ... Etwas davon sieht man dann in der Jubläumsshow von März 2017 wieder, wenn die "alten" Models wieder auftreten, und trotz der damit gewollten Nähe zu den 1990ern ist aber der Habitus so derart anders geworden. Einfach schön, das mal so nebeneinander zu haben.

  • Mal was Exzentrisches im doppelten Wortsinn. Es hat nicht direkt mit Mode und Modegeschichte zu tun, sondern zuerst mal mit Kunst, ist aber ein wichtiger Vorläufer für ganz aktuelle Modetendenzen.



    Im IG-Account des Models Lily McMenamy habe ich eine Einladung zu einem Event gefunden, wo es um "Art and Posing Craftmanshift" und "Body Expression" geht. Der Text der Einladung geht zurück auf eine Anzeige, die die "Baroness" Elsa von Freytag-Loringhoven 1927 in Paris aufgegeben hat und darüber bin ich erstmals auf die Spur dieser Frau gekommen, und dacht mir "ach, das könnte vielleicht auch andre interessieren".


    Über den Artikel in der englischen Wiki, dem Amazon-Blick ins Buch einer Biographie von 2003 und die Webseite zur Veröffentlichung einer "Mamadada " genannten filmischen Dokumentation von 2013 hab ich ein Bild von einer Frau gewonnen, die verdienen könnte, dass man sie "ausgräbt". Ich sehe sie jetzt mit Teelöffeln als Ohrringen und auf der Straße gefundenen Objekten wie ein Fahrrad-Rücklicht als Teil ihres Outfits in den 1910er Jahren über New Yorks Straßen laufen, als Verkörperung einer künstlerischen Bewegung, die später mit dem Begriff der "ready-made pieces" zu exemplarischen Vertretern der "modernen Kunst" werden.


    Es gibt ein Buch von Will Gompertz über "150 Jahre moderne Kunst" mit dem Titel "What Are You Looking At?" (deutsch: Was gibt's zu sehen?) , dem ich sehr viel an Einsichten verdanke. Dort wird Marchel Duchamps Fontäne von 1917 als Einstieg ins Thema genommen. Und siehe da: es ist möglich, dass dieses Kunst-Urinal auf Elsa zurückgeht. Das mal nur als einer von mehreren Hinweisen, dass man an Elsa vielleicht studieren kann, wie Frauen in der Kunst von Bedeutung sein können, und hinterher so gut wie unbekannt sind in einer Geschichte, die fast nur von Männern vorangetrieben scheint.


    Auf meiner To Follow-Liste steht sie jedenfalls seit heute.

  • Kering schließt sich der 18+-Regelung an


    "Kering commits to working only with models aged over 18" heißt es in einer Haus-Mitteilung vom letzten Mittwoch.


    Zitat

    the group’s Houses will only hire models aged over 18 to represent adults at their fashion shows and photo sessions, as of 2020 (fall-winter 2020/2021 fashion shows).


    Die Regelung gilt also erst für die übernächste Saison, aber das dürfte Rücksicht darauf nehmen, dass manche Verträge mit neuen Jungstars bereits abgeschlossen sind. Die Vogue-Initiative vom letzten Jahr wird zwar nicht erwähnt, aber natürlich ist das ein Anschluss. Dafür wird ausgiebig, mit Recht, auf die Schutz-Charta vom Sptember 2017 hingewiesen, wo ja immerhin auch eine 16+-Regelung enthalten war:




    Inhaltlich heißt es jetzt:


    Zitat

    “In our view, the physiological and psychological maturity of models aged over 18 seems more appropriate to the rhythm and demands that are involved in this profession. We are also aware of the role-model element that images produced by our Houses can represent for certain groups of people,”


    Zur Kering-Gruppe (deren Name mit Absicht wie "caring" klingt) gehören Gucci, Saint Laurent, Alexander McQueen, Stella McCartney, Bottega Veneta, Balenciaga, Christopher Kane und Brioni. (Und einige mehr, darunter auch noch Puma, obwohl Kering dort keine Mehrheit mehr besitzt.)