Posts by hexe reloaded

    Sind doch tolle Erfolge, freut mich für sie. :thumbup:
    Dass es nicht jeden Geschmack trifft ist verständlich, aber das ist kein Grund Ajsas Leistungen zu belächeln.


    dies, im Vergleich zu anderen, bei denen jede Instastory 10-seitige Spekulationen und Begeisterungen auslöst, kaum Anerkennung oder Begeisterung auslöst


    "Belächeln" scheint mir nicht das richtige Wort, aber unterbewertet sind die Neuigkeiten zu Ajsa sehr. Das beginnt ja schon damit, ein Cover unter Editorials zu posten. Und dann was für eins!


    Ich tippe mal, das war eine Art "ich kann nicht glauben, was ich sehe!" Ajsa neben Adut Akech, Kaia Gerber und Vilma Sjöberg? Die Mehrfach-Cover sind ja ein Trend der letzten beiden Jahre und manchmal relativiert sich so ein "Erfolg" dadurch. Aber wenn es vier Cover gibt, auf drei davon sind aktuelle Top-Stars der internationalen Modelszene (höher geht es gar nicht: das sieht in der Fashion-Szene ... JEDER!!!) und das vierte ist ein New Face, präsentiert von renommierten Stylistinnen, dann wäre das in normalen Zeiten schon ein beachtliches Ausrufe-Zeichen.


    Natürlich wird da gepusht, und nicht jedes Pushen führt zum großen Durchbruch. In diesem Fall war mit Mario Sorrenti ein Weltspitzen-Fotograf im Team, aber er hat "nur" Vilma Sjöbergs Bild beigesteuert, das Ajsa-Bild stammt von Richard Bush, einem Home-Fotografen des Document-Journal, den man eine Etage tiefer ansiedeln muss. Aber so wird ja gearbeitet, so werden New Faces bekannt gemacht. Und dann ist das Editorial von Bush (A rose unbridled), dem das Cover-Foto entnommen wurde, schon ein hochwertiges, das mit HyunJi Shin auch wieder einen Weltstar dabei hatte.


    Die Überlegung "was wäre hier im Forum los, wenn dergleichen mit Céline geschehen?" ist wohl kaum abzuweisen. Aber so schlimm ist das nun auch nicht; weder Céline noch Ajsa gewinnen mit solchen Aufgeregtheiten. Und der Hate auf Looks, speziell wenn er noch den "eine Frau hat hübsch zu sein und dazu gehören lange Haare"-Sexismus bedient, war ja auch bei Céline nicht unbedingt erfreulich.


    Davon würde ich ästhetische Urteile doch unterscheiden. Wer etwas wagt, muss im Fashion Business auch mit Ablehnung rechnen. In vielen Fällen sind die Hate-Looks von heute der Kult von morgen. Seit dem Punk der 1980er, und in der High Fashion spätestens mit Prada und Gucci ist eher das Ziel "schön sein" etwas, das (als gestrig und naiv) belächelt wird. Für Mode gilt letztlich immer das "Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um".


    Ajsa macht das gerade schon ganz gut, finde ich. Das Coverbild und das oben verlinkte Editorial sind Dinge, wie ich sie mir von ihr nach GNTM erhofft habe. Wenn jetzt normale Fashion Weeks anstünden, dann würden wir sie vermutlich in London, Mailand und Paris sehen. Nina Ricci z.B. wäre für mich fast ein sicherer Tipp. Aber auch so erwarte ich zumindest aus London demnächst weitere Neuigkeiten von ihr.

    Ich bin froh darüber, dass wir alle einen anderen Geschmack haben. :D Mir gefallen die kürzeren Haare besser als die langen.


    Ach je, hab ich eine neue Haar-Debatte losgetreten? Das war nicht meine Absicht, davon hatte ich schon im Winter genug ...


    Obwohl - eine Logik könnte es haben. Ich bin ja viel auf Model-IGs unterwegs, gerade auch von weniger prominenten, und da ist mir kurz darauf noch ein "Testshooting" aufgefallen, wo mir direkt ins Auge stach, dass die Agentur da wohl Bildmaterial zur Typ-Veränderung bestellt hatte. Das Wort "Testshooting" verkleistert ja oft solche Bestellungen zum Neuaufbau von Portfolios, und beim Bau-Motiv "wir versuchen, der Karriere nochmal mit einer Typveränderung Anschub zu geben" greift man selten tiefer in die Tasche, sondern gibt eher "hoffnungsvollen" Fotografen eine Chance. Da ist mir dann nachträglich aufgegangen, dass die Bilder von Celine doch sehr nach Haarschnitt-Bildern wirkten. Der Fotograf (die ^-in?) hat den Auftrag "zeig den neuen Typ" brav umgesetzt, und von Celine war diesmal vielleicht wirklich nicht mehr verlangt, als ihren Typ ins Bild zu halten...


    Insofern war mein Urteil vielleicht nicht bloß Geschmackssache, sondern auch ungerecht. Und tfs-Seiten bieten auch öfter mal nicht die optimale Bild-Zusammenstellung. Aber wie auch immer: es ist für mich ein wiederkehrender, sich durch die gesamte Zeit ziehender Eindruck, dass Celine besonders ausdrucksschwach agiert - und das kommt dann hier eben verstärkt durch, wo ja nichtmal viel fehlt und wir sehen sie nur von hinten.


    Vertrackt ist aber doch, dass dieses "Stillehalten und sich einfach ablichten lassen wie Fotograf und Stylist dich hinstellen" zu dieser Typveränderung einfach gar nicht passt. So kommt am Ende nur eine (bekannte) Frisur heraus - warum aber sollte ich unter all seinen Trägerinnen gerade dies Model buchen wollen?


    Ich habe Celines Typänderung im Winter als professionelles Verhalten verstanden, mit der entscheidenden Frage, ob Celine die Chance ergreift, jetzt mehr von dem verstärkt erfordertem Ausdrucksverhalten zu erproben. Himbeerfan hatte die Frage ähnlich gestellt (vielleicht inzwischen wieder vergessen, wo die Hoffnung vom Winter abgeebbt ist?). Aber trotz einiger ermutigender Bilder wird m.E. das Urteil sein müssen, dass Celine die Chance nicht genutzt hat - und vielleicht auch viel weniger von dem Versuch überzeugt war, als sie gelegentlich äußerte ...


    Solange es nur um die Frisur geht, wirkt Celine mit Kurzhaarschnitt auch interessanter auf mich. Aber Typen müssen zu den Personen passen oder besser: von ihnen mit Leben erfüllt werden. Acting aber ist nicht Celines Stärke - da hat sich die Skepsis zur Typänderung wohl doch als berechtigt erwiesen.


    Das Urteil ist nicht angenehm. Vor allem auch nicht in einem Umfeld, wo ein bekennender "Wichsvorlagen"-Experte soetwas für seine Selbst-Darstellung nutzt. Aber faktisch ist das doch wohl jetzt eine Frage von gestern, oder? Celine hat langes Haar erkennbar lieber; der Versuch "Typveränderung" gehörte der damals bevorstehenden AW20-Saison und blieb erfolglos; und gegenwärtig ist der Modelmarkt drastisch beschränkt, sodass erstmal niemand über Versuch Nummer XY groß nachdenken muss.

    In diesem Fall liegt so eine Ablösung aber auch schon nahe, weil das "Thema Sarah" hier sehr eng mit dem alltäglichen Problemknäuel aus Hoffnungen und Ängsten verbunden ist, das man jetzt oft "Corona-Krise" nennt. Zum Beispiel indem man sich die Krise klein (oder gar schon beendet) redet und "alles wieder wie früher" sehen möchte. Ohne es genau zu bedenken gerät dann schnell auch der Ausfall einer FashionWeek als Minus aufs Sarahs Zwischenbilanz: "sonst waren die Finalistinnen doch aktiver in der ersten Folgezeit, oder?"


    Ich habe da Radhikas Einwand gegen eine gefühlte Ungeduld (im Sinne von "Was ist bloß mit Sarah? Warum kommt sie nicht in die Gänge?") zu unterstreichen versucht - aber es war nicht abschätzig gemeint (im Sinne von "Wie kann man nur so kurzsichtig sein?"), sondern auch nachvollziehend. Es ist ungerecht, Sarah aus Ungeduld Vorwürfe zu machen; aber es ist gerade sehr angebracht, ungeduldig zu sein.


    "Geduld haben" und "warten können" sind ja immer auch Zurücksetzungs-Aufforderungen, in der kleinbürgerliche Selbstbetrügereien die "revolutionäre Disziplin" längst hoffnungslos verdrängt haben. Das Grips-Theater hat das in "Linie 1" zu dem netten Song "Warten" verarbeitet (siehe den Videoausschnitt aus der Verfilmung), aber wenn ich mir das in der jetzigen Situation ansehe, dann empfinde ich schon sehr viel "ach wie gemütlich das klingt" darin: das müsste man jetzt sehr viel dringlicher und schärfer thematisieren. Vor allem aus Sicht der Jüngeren.


    Nicht nur Modelträume drohen gerade zu platzen; die ganzen Altersgruppen von 5 bis 25 verlieren Zeit; wichtige Jahre der "Ausbildung" und des Berufseinstiegs; überall werden soziale, kulturelle, freiheitliche Erfahrungen beschnitten - und es sind die Alters-Gruppen mit der schwächsten Lobby an den Schaltstellen, von wo jetzt die Krise reguliert werden muss. Das ist Stoff für schwerste Unruhen.


    Hier in Berlin war gerade ein "wilde" Party mir 2-5000 Leuten in der Hasenheide ein Thema; die polizeilichen Aufforderungen zur Beendigung wurden bis weit in den Morgen hinein ignoriert. Die Medien, Zeitungen voran, sehen nichts als Unvernunft, und selbst ein Vertreter der ums Überleben kämpfenden Club-Betreiber schimpft über Leute, die Ihre "Füße nicht stillhalten" können. "Abstand halten" IST einfach das Vernünftige, n'est pas? Und wenn das Leben aufs Gegenteil drängt, weil es nicht anders kann? Man muss jetzt schon fast dankbar sein, wenn der Unfug vom "social distancing" in das real geforderte "spatial" oder "physical distancing" umbenannt wird, aber dann sind wir immer noch als potentiell seuchenverbreitende bloße Körper im Bild. Die öffentliche Sprachbildung, das gesamte social painting wird von den Altersgruppen 40+ dominiert und schafft mit den täglich spürbaren Ignoranzen noch zusätzliche Bedrückungen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. "Natürlich kümmern DIE sich - aber auch für uns?"


    Sarah und Mareike hätten in der Hasenheide dabei sein können. Es gehört zu ihrem Leben, jetzt etwas er-leben und aus sich machen zu wollen, und es gehört zur Zeit, überall auf Beschränkungen zu stoßen. Sarah jedenfalls kommt gerade in ein Berlin, das weit weg ist von dem Export-Bild, mit dem die Stadtwerbung in den letzten zwei Jahrzehnten gearbeitet hat. Schon vor Corona und vor dem Wegzug der Premium-Messe war "das kreative Berlin" in erheblichem Maß zu einem Deckwort für Gentrifizierung und heuschrecken-finanzierte Unternehmensgründungen geworden, denen man als "StartUps" einen smarten, nach viel Jugend klingenden Namen verpasst hat. Jetzt aber, da hat der Sprecher der Clubszene wohl Recht, ist auch die materielle Basis des "alternativen" Berlin in großer Breite gefährdet.


    Ich denke, wer von Sarah modelmäßig etwas sehen will, könnte emotional sehr nahe bei Sarah selber sein. Sie ist ja wohl nicht nach Berlin gekommen, um in Berlin zu sein; sie hat nicht das Geringste vom Lob für diesen "Schritt" und dürfte gerade nach andren Liedern lechzen als dem Loblied der Geduld.


    Gut möglich, dass auch mein Urteil "kann im Moment nichts besseres machen als Social Media-Reichweite zu erhalten und auszubauen" nicht gerade ihre Hoffnungen und Stimmungslage trifft. Aber in einem bin ich mir doch sicher: das Wort "faul" ist mit jeder noch so süßen Versicherung hier entweder völlig fehl am Platz. Oder es ist eine provokativ eingebrachte sachlich mögliche Wahrnehmung zum gegenwärtigen Stand der Dinge.


    Das anzumerken ist kein persönlicher Angriff; und meine eigne Vermutung, dass es provokativ gemeint war, habe ich als solche benannt und als im Prinzip anregend verstanden (diese Antwort hier sollte selbst ein Beleg dafür sein).


    Provozieren wollte ich nicht. Dafür wäre der Begriff "faul" auch nicht so richtig gewählt, finde ich. Denn faul sein ist nicht zwingend eine schlechte Eigenschaft und schon gar nicht etwas, was den Charakter definiert.


    Auch Provokationen sind keine zwingend schlechten Verfahren (sie meinen wörtlich nicht nur Herausforderungen zum Kampf, sondern vorher schon "Hervorrufungen") - und schon gar nicht etwas definitiv Negatives, das auf Charakter verwiese. Lass dich bitte nicht verdrängen.

    Die London FW hat auch schon eine schedule der digitalen Events vom 12.-14.Juni veröffentlicht. Ich denke, das wird interessant sein zu sehen, wohn die Reise der digitalen Präsentationen gehen könnte. Sie wittern eine Chance und strengen sich an.


    Ist aber alles bislang sehr auf Anfang. Stockholm hatte im Sommer 2019 seine Fashion Week abgesagt, und denkt über nachhaltige Präsentationen mit geringerem C02-footprint nach. In Moskau hat man Anfang April auf digitale Fashion Week umgestellt, wobei der Verband alle Kosten übernahm. Das Londoner Programm jetzt wirkt auf mich so breit, dass ich dort ebenfalls Verbands-Unterstützung vermute.


    Auch die FHCM hat jetzt ein digitales Ersatz-Angebot für die abgesagten Haute Couture-Schauen angekündigt. Es soll vom 6.-8.Juli stattfinden. Im Download-Angebot ist bislang allerdings noch nichts weiter enthalten ;)


    Auch in Mailand hat man Anfang Mai schon eine Digital Fashion Week vom 14. bis 17. Juli (7.!) angekündigt. Da hab ich allerdings keine news. Einer sehr interessanten Darstellung nach ist der Verbands-Präsident wohl damit beschäftigt, sich um die Zukunft des Formats ab 2021 generell zu sorgen. Kerings Flagschiffe machen ferade Soregen: zuerst hat Saint Laurent die September-Schau in Paris abgesagt, und dann zog Gucci mit einer Ankündigung nach, derzufolge man überhaupt aus dem bisherigen Fashion-System aussteigen will. Es klang, als wären fanz selbständige Termine angedacht. Von andren Seiten bekommt er Druck, díe Notregelung für sen jetzigen September, das Zusammenlegen von Männer- und Frauenschaue, zur Dauerlösung zu machen; ebenso wird erwogen, die Notlösungen zum Verlauf der jetzigen AW- und der kommenden SS-Saison zum Vorbild eines neuen Systems zu nehmen, wo die lange schon fertiggstellten Kollektionen erst kurz vor zum Verkaufsstart mit Schauen beworben werden.


    Was heißen sollte, dass wir die AW-Schauen, die wir Februar/März gesehen haben, in Zukunft im September hätten ... was aber nicht nur die Fashion-Magazne ausbooten würde, sondern auch viel später käme als gegenwärtig der Verkaufsbeginn der Kollektionen ... Also jede Menge unklare Neu-Konzeptione, alle vorwiegend vom Druck motiviert, jetzt gerade über die Runden zu kommen.


    ***


    Und dann hibt's noch solche Nachrichten wie vo,m Umzug der Premium Messe von Berlin nach Frankfurt. Frankfurt hat die IAA verloren und ködert mit viel Geld das kommerzielle wichtigste Event der Berliner Fashion Week...


    Mal abwarten, was das ergibt. In Deutschland ist Mode zuerst ein Teil des Messegeschäfts, entsprechend jammern sie hier in Berlin erstmal nur über diesen Aspekt. Das Ding, wo Günni seine Mädel unterbrachte, die MB-Fashion Week als Schaufenster-Veranstaltungsreihe, ist von diesem Umzug erstmal nicht betroffen ... fällt aber jetzt auf jeden Fall aus.

    Dieses erbärmliche Biest nimmt mir die Lebensfreude. Sobald sie nur auftaucht, spüre ich etwas von Atemnot und Versteinerung in mir.


    Wie soll sie irgendjemandes Freundin sein? Ich glaube, sie macht alle nur bitter und bedrückt. Aber ich rede eben nicht von Frau Klum. Sondern von dem Biest, das hier in vielen Beiträgen auf sie losgelassen wird. Die Altersangst. Und da bin ich mir sehr unsicher, ob ihr die nicht etwas leichtfertig von der Kette lasst.


    Als GNTM-Zuschauer können wir natürlich sagen: Heidi hat damit angefangen! Wir reagieren nur. Siehe den Trailer der letzten Staffel: dieses Pseudo-Mädchen, dass da ausgelassen fröhlich in Pink durch die Szene hopst! Das ist natürlich ein Image, das Heidi selbst gewählt hat, und es ist voller Zwangssysmptome und voller Plüsch. Ein 40+-Ex-Model, dem es immer erheblich an Stil gefehlt hat und die darum auch heute nicht wirklich versteht, was sie macht. Keine Beraterin da, die ihr energisch abrät, und die Kinder (immer noch?) zu jung, um sie vernünftig zu erziehen. "Lass das, Mama! Das ist peinlich!" Wir würden ja sofort "Danke, Leni!" sagen, wenn da endlich mal was käme. (Die leicht verzweifelte Hoffnung auf die QuietschBoys haben wir schon aufgegeben.)


    Solche individual-psychologische Sichtweisen zieht sie natürlich an, und das auf "Stars" versessene System der medialen Öffentlichkeit unterstützt das noch. Natürlich auch mit genau derselben Lust, von zwei Seiten zu arbeiten, mit der Heidi und GNTM ihre Kandidatinnen in die Zwickmühle nehmen: Jeder Beifall eine Ermunterung für Mehr. Und nachher gibt es die Szene nochmal in Zeitlupe, in neue Kontexte gestellt, und plözlich bist du die Vorgeführte. Wir nehmen uns Claudia Schiffer als Beispiel, und sehen, dass es anders geht. Es gibt schon Frauen, die in Heidis Alter reifer sind und nicht nötig haben, das fröhliche junge Ding zu spielen. Sogar mehrere. Also: Da ist ganz zweifellos Zwangs-Verhalten in Heidis Selbstdarstellungen.


    Aber mit dieser Sichtweise betrügt man sich auch schnell. Da ist viel Trost für Dumme im Spiel. Das beginnt schon damit, das wir uns gedanklich gar nicht erst auf die Ebene begeben, auf der tatsächlich gehandelt wird. "Keine Beraterin, die ihr energisch abrät"? Wer glaubt denn diesen Unfug! Sie lässt sich ganz sicher beraten und "schiebt ne Menge Kohle dafür rüber". Nur engagiert sie eben keine Psychologen, sondern Investment- und Management- und TV-Berater.


    Was werden die ihr anders raten, als das einträgliche Model-Mama-Business in Germany fortzuführen? Jedes Jahr fängt ein neuer Jahrgang Mädchenträume an und jedes Jahr denkt ein riesiger Prozentsatz davon übers Modeln nach und beschäftigt sich mit GNTM. Und Heidi Klum sagt an, was dazu gehört. Sie hat sich da über die Jahre eine einzigartige Stellung in der Öffentlichkeit erarbeitet. Mit schwerem Sexismus und gegen riesige Kritik an ihr im gesamten deutschen Feuilleton-Establishment.


    (Ich erinnere nur, wie Roger Willemsen in einem frühen GNTM-Jahr das Bild von Heidis ewigen Kunstpausen vor dem "Kein Foto"-Urteil benutzte, was er dann "Scheiden in wertes und unwertes Leben" nannte, um dann - sinngemäß, aber wohl recht wortnah zitiert - loszulegen "man würde gern sechs Sorten Scheiße aus ihr rausprügeln, wenn es denn nicht so frauenfeidnlich wäre". Der Mann ist für diese Frauen-Prügel-Fantasie im ganzen Land gefeiert worden, und keine Femnistin ist gegen ihn aufgestanden - nicht zuletzt weil er gedeckt war durch einen armseligen Faschismus-Vergleich und den Titel "Sturmbannführerin Heidi Klum", mit dem die Oberbefreite Alice Schwarzer gewütet hatte. Heidi Klum war eine Art Abschaum in der deutschen Kulturszene!)


    Heidi Klum hat sich ihren GNTM-Erfolg von Anfang mit Provokationen erarbeitet - und immer daran verdient, verachtet zu werden. Sie hat das "Kohle machen mit Sexismus" noch ins Bild gesetzt und Lingerie in der Zeche vorführen lassen; sie ist mit GNTM ins Fußballstadion gegangen, immer schön auffallen damit, die Männerlust am nackten jungen Frauenfleisch zu bedienen (alles auch in den wunderbaren Anfangsjahren von GNTM, die hier oft so verklärt werden). Heidi Klum hat als VS-Superstar GNTM übernommen - und sich dort regelmäßig nahe am "Dummes Blondchen"-Schema inszeniert, schön naiv und provinziell, eine schwer hausbackene BILD-Maus. Das Verlachtwerden gehört seit 15 Jahren zu ihren Einnahmequellen.


    Von daher würde ich nicht allzu hoch darauf wetten wollen, dass Heidi das Altersthema nicht ebenso ausbeutet. Ich halte es einfach immer für einen Fehler, von TV-Inszenierungen auf reale Problem schließen zu wollen. Ich sehe jedenfalls in dem albernen Mädchen eher die Ansage "ihr langjährigen GNTM-Zuschauer mit eurem Wissen über unser Format interessiert uns einen feuchten Kehricht; das hier ist für unsre Jüngsten, denen wir fröhlich herzlich verdienend zugetan sind!"


    Nartürlich darf man davon ausgehen, dass die Altersfrage ein Thema für sie IST. Speziell auf den Führungsebenen nimmt sich das erbarmungslose Stechen auch das Alter als Waffe, und ab Mitte 40 hat niemand dort Ruhe. Auch die Männer nicht; aber für Frauen geht es verschärft zur Sache. Sobald sie Schwächen zeigt, werden sie ausgenutzt; und als VS-Star und im Umfeld des Weinstein-Imperiums haben Heidis Unternehmungen ganz sicher erhebliche Schwächen gezeigt. Sie muss sich neu erfinden, und es ist nicht ausgemacht, ob ihr das gelingt. Nur: der Kampf findet nicht gerade auf dem provinziellen deutschen TV-Markt statt.


    Wir haben da eher mit dem Kleinkram zu tun. GNTM ist für Heidi Klum vermutlich nicht übermäßug wichtig. Aber den Gelddrucker aufzugeben, kommt natürlich auch nicht in Frage. Also kümmert man sich auch um die Problemchen im alten Heimatland.


    GNTM hat zweifellos wichtige Baustellen zu bearbeiten. Die wichtigste dürfte das TV-Problem selber sein; gerade im Zielpublikum verliert das Fernsehen an Bedeutung, womit die "Quoten" im abnehmenden Gesamt-Publikum immer weniger einbringen auf dem Werbemarkt. Dass Frau Klum und Pro7 ein Gespür für die veränderten Publikums-Bedürfnisse haben, darf man angesichts der Fehleinschätzungen und Pannen dieser Staffel bezweifeln. Die Publikums-Lieblinge der neuen Medienlandschaft im Halbfinale abzuschießen, hat für Quotenabhängige schon gefährlich Verpeiltes. Weder Sex noch Prinzessinnenträume haben wie gewünscht funktioniert. Das einzige, was wohl über Plan lief, war der Erfolg im Hass-Säen.


    Auch der Plein-Sexismus sieht erstmal nicht nach erfolgreichem Anknüpfen an die Erfolgsstory mit Provokationen aus. Da wird man sich schon was neu überlegen müssen für Staffel 16. Aber dass sie Hass-Säen und die sexy "Alte" als Themen aufgeben, das kann ich mir derzeit nicht denken.


    Es sei denn, Leni hat was drauf und macht der Alten zuhause Feuer...

    GNTM ist ökonomisch betrachtet nach wie vor eine lukrative Cashcow und solange die für alle Beteiligten ordentlich Geld abwirft muss sie auch weiterhin gemolken werden egal ob man selbst an dem Format noch Interesse haben mag oder nicht. Von dieser pseudo Möchte-gern-Pathologisierung halte ich dagegen nichts!


    Was du beschreibst, ist zwanghaftes Verhalten wider Interessen: da fehlt zur "Pathologie" nur das wortbildende Leiden an der Krankheit...


    Dass Heidi an GNTM besonders leidet, hat glaub ich niemand behauptet. Von daher sehe ich doch eher Einigkeit in der Sache. Nur dass du vielleicht weniger an frühe Prägungen glaubst.


    Jetzt lass uns noch gemeinsam ein Bild ihres Vaters betrachten ... :dogeyes:

    Warum reicht nicht ein einfaches "nein"?


    Bei "ganz und gar nicht" hab ich die Schwierigkeit, dass ich das gar nicht beurteilen kann. Ich war jung und brauchte ... meinen Favoritinnensieg, was hab ich da groß "den Cast" beurteilt? Dann noch die tollen Reisen und viele eindrucksvolle Jobs (allein der Parkettboden bei Talbot & Runhof hat doch ein halbes Dutzend interessanter Kandidatinnen aufgewogen, ich dachte nur, das ist der Modehimmel ...)


    Und außer Jenny war ja noch Vanessa da. Und Janina sogar bis zum Schluss. Dieses Ding mit "zu alt", das kommt ja meistens von Älteren; für mich war Janina damals ein eindrucksvolles Model.

    Ich bin mir sicher, dass Klum den Anwander als Ersatz gewählt hat, weil er als Ersatz nicht wirklich in Frage kommt. Schon Thomas Hajo ging nicht, weil er 1.) besser wäre, 2.) sich die Assi-Dienste verbitten musste und 3.) genug Fernseherfahrung besitzt, um die Wirkung solcher Bilder antizipieren zu können wie "Models mit viel Haut vor einer männlichen Jury" (allgemein gesprochen: weil er weiß, dass mancher Sexismus nur mit Frauen geht).


    Frau Mir ist sicher als Ersatz erwogen worden. Ihre abgestufte Schein-Kritik an Sarah und Maureen war vorab mit der Regie besprochen, und ihre Witzelei über Anwander "merkste was, Heidi, der will deinen Job" sprach ja wohl Bände darüber, was sie und der Sender schon länger andenken. Und da wird Klum als Allererstes ihr Njet gegeben haben. (Wer nach vorne denkt, weiß z.B. auch nicht, wie die Drehphase einer Staffel 16 im Herbst sich gestalten kann. Da sind vielleicht die nächsten Improvisationen fällig ...)


    Dass Klum GNTM nicht aufgeben möchte, ist ihr aber karriere-logisch nicht zu verdenken. Was kann sie andres als TV-Moderation, womit sich "richtig Kohle machen" lässt? Und ob ich mir wünschen will, dass sie abtreten muss, während ihre männlichen Kollegen alt und grau und eminent werden in den Jobs? Da bin ich mir nicht sicher, trotz all der vorweggenommenen Grabeskälte, die sie derzeit verströmt.

    Ich hab die Siegerinnen ausgelassen, und auch sonst einige, die ich gern benannt hätte. Einfach weil hier für mich weit vornean stand, dass zweie gewinnen mussten und nicht gewonnen haben. Und dann noch zwei dazu, bei denen mir ein Sieg gut gefallen hätte (wer mag, darf raten, wen ich womit meine, aber schwer ist es wohl nicht...):


    - Hana Nitsche

    - Ivana Teklic

    - Ajsa Selimovic

    - Serlina Hohmann


    Und wenn ich nur eine hätte nennen dürfen, dann wäre es jetzt gerade - zu meinem eigenen Erstaunen - Serlina gewesen.

    Keien Ahnung wie man ein Zitat nachträglich einfügt.

    Wenn du die Stelle markierst erscheint gleich darüber die Auswahl "Zitat speichern / Zitat einfügen" . Wähle speichern, gehe in deinen Text, setz die Schreibmarke dahin, wo das Zitat eingefügt werden soll. Und dann klick mit der Maus auf auf den Block "Zitate" rechts unten auf der Seite. Dort wählst du dann "Zitat einfügen" (kannst sogar mehrere auswählen, wen du mehrere markiert hast).


    ***


    Ich hab beim Testen der Funktion jetzt gesehen, dass ich noch ein früher markiertes und nicht verwendetes Zitat von dir da hatte:

    Glaube nicht dass sie eine Zicke ist.

    Was sich natürlich auf Lijana bezog ;)

    Sehnen, Knorpel, Fett und Reste...mit Wurscht sollte sich eine junge Frau wie du nicht zufrieden geben! Wurscht gehört auf den Speiseplan der Nachkriegszeit!


    Und du beschwerst dich, wenn ich dir mal neue Wörterbücher empfehle! ;)


    Es heißt übrigens "gerichtsfest".


    Und erfüllt seinen Zweck oft doch nicht, weil da immer die blöden Anderen sind. Mir ist in diesem Fall aber eben Knorpel, ob ich mit meiner Vermutung jemand überzeugen kann, denn selbst wenn Lijana nicht absichtsvoll als Kritikerin von Heidi in die Mühle geriet, bleibt die Abfolge doch peinlich.


    Es gehört zum Gesetz solcher Formate, dass jedes Chef-Anpinkeln bestraft wird, und es lassen sich zig Gelegenheiten finden, wo Heidi empfindlich darauf reagiert, dass man ihrem Urteil misstraut (reiner Zufall natürlich, dass der Satz "ich vertraue dir, Heidi" ganz betont und sachlich völlig idiotisch von Lijana später geäußert wurde).


    Da ist ein starkes Gerüchle. Und ...


    Es reicht? Zu welchem Zweck? Für wen oder was? Damit der Krimi spannend wird, muss das Motiv schon plausibel sein.


    ... nicht alles was stinkt, will im Detail untersucht sein.

    @Shaft

    War jetzt auch mehr eine Abschweifung. In der Hauptsache wolle ich Radhika beipflichten: alle Aussagen von wegen "Lijana war oder ist eben so" haben den schwachen Stand, dass Lijana eben auch anders ist und anfangs der Staffel auch sehr anders dargestellt und wahrgenommen wurde.


    Selbst in dem Dankbarkeitsdrama waren ja nich zwei Charaktere zu bemerken: Lijana war vielleicht auch beim Üben herrisch oder von oben herab aufgetreten, aber sie hat sich letztlich auch als teamfähig erwiesen. Der Regie war das Ergebnis ganz und gar nicht Recht und sie hat diesen sachlichen Eindruck mit Energie übertüncht.


    Der Grund, warum ich da so leicht abgekommen bin ist einfach, dass diese Szene, in der ich sie in dieser Staffel erstmals gesehen habe, mir Frau Klum so eiskalt und hinterhältig vorkam, dass ich schon einen kleinen Schock hatte.


    Radhika

    Das ist mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, ob ich da Motivlagen hinreichend gerichtsfähig präsentieren kann.


    Ich habe mich tatsächlich aus dem Off gewundert, wie eine frühere Favoritin zur Hauptzicke wurde, und ich fand es bemerkenswert, dass sie zugleich auch dieselbe Kritik an Heidis Entscheidungen IN der Sendung formuliert hatte, die auch von euch als Zuschauer kam. Und wie gesagt: die zeitliche Dimension scheint zu stimmen, wenn ich es jetzt anhand der Threads überprüfe: genau anschließend kam der Umschwung der Stimmung.


    Das reicht schon.

    Ich kann's nur aus dem Off beurteilen. Aber wenn du hier im Thread schaust, wo der Umschlagpunkt in der Stimmung ist, dann passt es zeitlich schon ungefähr.


    Gerade mal nachgesehen: Pinar & Marie sind am 5. März ausgeschieden; eine von beiden war Lijanas Spezi, oder? Jedenfalls allgemeines Entsetzen hier und Kritik von Lijana in der Sendung. Der Umschlag der Stimmung in diesem Thread beginnt hier kurz darauf. Vielleicht mit der Vorschau zur nächsten Folge ...


    Wobei schwer zu sagen, wieviel Sendungen schon fertig geschnitten waren, als Lijana Heidis Entscheidungen kritisierte. Wenn meine Vermutung stimmt, dann werden die Drehteams aber erst nach Lijanas Kritik Aufträge zum Jagen bekommen haben. Und die Trailer zur Vorschau auf die nächsten Sendung werden wohl auch immer erst aktuell erstellt. Also hatte man vor dem Rauswurf von Pinar & Marie vielleicht ein bisschen "Lijana ist laut"-Material verfügbar, aber das gezielte Fragen und Rauslocken beginnt erst danach.

    Gerade bei Lijana wäre es ein Leichtes gewesen, (...) ihre eigenen guten Leistungen, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihr Engagement, ihre Hilfsbereitschaft usw. darzustellen.

    Hat ja anfangs sogar stattgefunden. Lest mal die ersten Seiten dieses Threads nach, speziell noch die Rückmeldungen aus der ersten Folge!


    Ich war schon überrascht, dass aus dem Namen, der anfangs nach einer möglichen Forums-Favoritin aussah, plötzlich der Name der großen Staffelzicke wurde. Ich hab ja nur eure Berichte, da kann mir Wichtiges fehlen, aber aus dem Off heraus sah es für mich so aus, dass da eine Favoritin eine Todsünde begangen hat und brutalst dafür abgestraft wurde: Lijana hat Heidis Entscheidungen kritisiert.


    Das erste, was ich gesehen habe, war nach dem Western-Dreh eine eiskalte Heidi Klum, die auf drastisch hinterhältige Weise Lijana gegen Maribel aufstachelt - wo sie eigentlich eine gute Modelleistung und eine erfreuliche Zusammenarbeit hätte loben müssen.


    Ihr habt es vielleicht nicht so zusammengebracht, für mich wirkte es von außen aber wie ein klarer Zusammenhang: So wie viele von euch hier war Lijana nicht mit den Rauswürfen einiger Mädels einverstanden und hat dagegen protestiert. So wie einige von euch hat sie als Beleg für ihre Kritik dagegengehalten, dass etwa Maribel leistungsmäßig schwächer gewesen sei und weit eher das Ausscheiden verdient gehabt hätte.


    Als Teilnehmerin unseres Forums wäre Lijana damit im mainstream gewesen und hätte sich vermutlich einige Likes abgeholt. Als Teilnehmerin von GNTM kam sie damit auf die rote Liste.


    Möglicherweise stand sie auch vorher schon als Zickenkandidatin im storyboard; ihre "laute" Art war ja wohl nicht zu übersehen. Aber von außen betrachtet hab ich gleich dazu gedacht (ich glaub auch mal irgendwo gesagt): "Leute, da wird eine von euch fertiggemacht!"


    Lijanas Kritik gegen Maribel wuchs sich schnell ins gehässige Giften aus: so stellte es sich aus euren Berichten danach dar, und so wurde Lijana von einer, die eure Ansichten teilt, zu einer, die euch unerträglich wurde. Und von einer "sympathischen" und recht model-tauglichen Kandidatin zum Objekt des Zorns.


    Und dann - was ein Zufall! - werden Lijana und Maribel zum Paar für den Western-Dreh gemacht. Das war angelegt auf Drama; die Regie wollte Stunk. Die Kameras haben dann auch wohl was beim gemeinsamen Üben gefunden, womit das Feuerchen geschürt werden konnte. Am Ende aber brennt es gar nicht! So'n Schiet! Die Zusammenarbeit der beiden führt zu einem sehr guten Ergebnis und beide ziehen hocherfreut über Lob und Leistung aus der Aufgabe.


    Schön anzusehen war es auch noch (für GNTM-Verhältnisse). Statt Knatsch gibt es Modeln! Das kann die Regie nicht auf sich sitzen lassen. Da wird in den Glutresten nachgeschürt. Wär doch gelacht, wenn wir da keinen Brand bekommen! Und Heidi spitzt Lijana an. Hat Maribel sich auch schön bedankt? Nein? Wieso nicht? Ist nicht nett, oder? Man sieht Heidi leiden, wie die arme Lijana sich so umsonst abmühen konnte.... Vor lauter Mitleid geht das Lob der Leistung geradezu unter.


    So bekommt die Regie, was sie will. In einem Maß, dass die "arme Maribel" den Schutz der austria gang erhält. Woran ja jeder erkennen kann, dass es wirklich schlimm um Maribel stand.


    Die Regie hat Stunk eingetütet, sich über eine gute Modelleistung geärgert und am Ende genau das Biest präsentiert, das geplant war. Die heidihörige Lijana, die backstage die Sünde beging, eine eigne Meinung zu haben und Heidis Entscheidungen zu kritisieren....


    ***


    Wer immer sagt "das Bild ist Zeuge" und "wir haben gesehen, was war", der vergleiche die Eindrücke aus Folge 1 mit den Eindrücken aus der Western-Dreh-Folge.


    Die gleiche Person. Zwei Charaktere. Oder?

    Die langen Beine von Jenny waren gleich ins Bild gesetzt, Alisar die Schüchterne auch und Luisa war von Anfang an der Rohdiamant. Das Wort kam vielleicht erst zweite oder dritte Sendung (ich weiß es nicht mehr), das Bild sofort, und gestützt vom Thema ruinierte Haare war sie die herzlich empfangene leicht verpeilte Schönheit. "Aus der ist was zu machen" stand ja quasi noch als Untertitel dazu.


    Und "ganz spontan" hab ich mich verknallt.


    Aber du bist inzwischen auch bei Pro7 angestellt, oder? Gleich wieder dazwischen, und ja keine dem Sender ungünstigen Eindrücke stehen lassen!

    Und sie sinken und sinken und sinken ...

    Es wird schon irgendwie alles unscheinbarer und die eiskalte Klum wie der Müll-Sender stoßen es Jahr für Jahr tiefer hinab.


    Was hält sich dagegen und was gewinnt bei mir?


    1.) Jennifer, Alisar und Luisa waren die drei, die mich gleich im ersten Moment gepackt haben. Erst sehr spät ist mir aufgegangen, dass da ja auch viel Regiewerk war, um die geplanten Siegerinnen von Anfang an zünden zu lassen. Aber was soll's? Das haben sie fast jedes Jahr versucht, und nur bei den drei hat's gefunkt bei mir. Und so bewahre ich sie einfach lieb, egal was nachher kam.


    2.) Alisar hat sich großartig und lange als Model behauptet und sich zusätzlich tiefen Respekt bei mir erworben.


    3.) Andre sind für mich erst nachher gewachsen. Sara Nuru vor allem. Barabara imponiert mir schon auch. Céline war die größte Überraschung für mich, der hab ich's sehr gegönnt, Erfolg zu haben, und es ist leider nur eine vertrackte Geschichte geworden. So wie doch von Anfang an mit ihr.


    4.) Vanessa erhebt sich tapfer, das löst mehr bei mir aus als die Erfolgstories von Lena und Steffi.


    5.) Jana hat sich wie Jenny ordentlich befreit. Die werte ich gar nicht mehr mit als GNTM-Siegerin; das ist ne andre Kategorie.


    Aber alle diese Abers nehme ich nur wahr, wenn ich wie jetzt darüber nachdenke. An sich bleiben nur meine drei Lieben. Und die haben jetzt wieder mal meine Stimme bekommen.

    Ich finde das Stephanie ähnlich wie Celine einen zu breiten Knochenbau hat wie z.B. zu weite Schultern um wirklich in der A-Riege mitzumischen. Zwar hat sie nicht so einen kastenartigen Körper wie Celine, aber sie wirkt trotz ihrer schlanken Statur irgendwie kompakter als beispielsweise eine Fran Summers, Kaia Gerber, Evie Harris etc..

    (...)


    Also die Maße sind gut, und ich halte die Angaben auch für glaubhaft. Ich sehe auch, dass ihr Schultern athletisch wirken und Stephanie eher nicht als "filigran" bezeichnet würde. Aber Schultern "zu weit", sollte ja ein Maßproblem für Kleider sein, und da leistet Modelwerk für mich ganz tolle Arbeit, indem sie zeigen, dass das gar nicht der Fall ist.


    Als stärkste Besonderheit nehme ich Stephanies langen Hals wahr. Designer lieben das, weil sie bei hohen Krägen und Schulterpolstern keine gedrungene Figur machen. Man kann sehen, dass Modelwerk das mit Absicht betont. Und gleichzeitig gibt es schulterfrei-Blicke, die den Argwohn auf hängende Schultern verjagen. Vielleicht hätten die aber etwas früher eingeordnet werden können. Bis dahin hat man tatsächlich viel an Schulteraufbau gesehen, der die Körperwahrnehmung ja schon verändert.


    Mir fehlt eigentlich eher etwas Leichtes im Portfolio. Ansonsten aber sieht das für mich sehr gut aus.