• Sepp Blatter und Platini sind vorerst für 90 Tage gesperrt worden. Über eine lebenslange Sperre wird dann in den nächsten Wochen entschieden.


    Worum geht es?
    Blatter wird vorgeworfen, er habe Jack Warner, dem Chef der karibischen Fußballunion die TV-Rechte für die WM in Südafrika für 250.000 Euro verkauft, anstatt direkt an die Karibik. Warner verkaufte dann die Rechte an sein Land für 25 Millionen. Dadurch habe Blatter sich die Stimme von Warner bei seiner Wiederwahl gekauft.
    Auch Platini vorerst 90 Tage gesperrt. 2011 wollte Platini als FIFA-Präsident kandidieren, doch er überließ Blatter erneut das Feld. Danach bekam Platini von Blatter eine einmalige Zahlung von 2 Millionen Euro. Nun sagen beide, dass es für Dienste aus dem Jahr von 1999-2001 war. Aber wer wartet wohl 10 Jahre auf sein Gehalt??!! ;)


    Das Problem ist, dass nur 25 Leute bestimmen, wo die Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Und da lohnt es sich natürlich, Stimmen zu "kaufen"....!


    http://www.sport1.de/internati…latter-valcke-und-platini


    http://www.bild.de/sport/fussb…ndiert-42936202.bild.html

  • FIFA-Skandal: Dies nicht erst seit heute, sondern seit einer seehr langen Zeit, schon vieeel zu lange. Will das eigentlich gar nicht kommentieren. Ich will einfach mal zuschauen und beobachten in nächster Zeit, was sich tut und wie sich die Dinge entwickeln. Und die Zeit zählen, bis Ruhe im Karton herrscht.

  • Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass da endlich mal etwas passiert. Die FIFA ist ja eine quasi-mafiöse Organisation, und Blatter tut ganz bestimmt nichts (ausser sich als sehr zäh und langlebig zu erweisen), um einen als Schweizer(in) stolz zu machen.


    Von daher finde ich es gut, dass Bewegung in die Geschichte kommt.


    Ob das aber tatsächlich etwas bringt, ist wieder eine andere Frage. Mafiöse Strukturen funktionieren nur, wenn möglichst viele mitmachen. Wenn die halbe FIFA korrupt ist, bringt es nichts, die Spitze zu köpfen. Denn wer soll die Nachfolge von Blatter antreten? Etliche sind bereits weg vom Fenster, weil sie ebenfalls involviert sind. Andere fallen aus anderen Gründen raus.


    Am Ende bleibt nur jemand, der noch raffinierter ist als Blatter und seine Beteiligung an den Machenschaften am besten verschleiern konnte. Somit: Wirds besser? Ich bezweifle es mal.


    Da müsste direkt jemand kommen, der bisher nichts mit der FIFA zu tun hatte.

  • Ob das aber tatsächlich etwas bringt, ist wieder eine andere Frage. Mafiöse Strukturen funktionieren nur, wenn möglichst viele mitmachen. Wenn die halbe FIFA korrupt ist, bringt es nichts, die Spitze zu köpfen. Denn wer soll die Nachfolge von Blatter antreten? Etliche sind bereits weg vom Fenster, weil sie ebenfalls involviert sind. Andere fallen aus anderen Gründen raus.


    Am Ende bleibt nur jemand, der noch raffinierter ist als Blatter und seine Beteiligung an den Machenschaften am besten verschleiern konnte. Somit: Wirds besser? Ich bezweifle es mal.


    Da müsste direkt jemand kommen, der bisher nichts mit der FIFA zu tun hatte.


    Genau das ist auch meine Befürchtung. Zumal es ja nicht nur die FIFA selbst ist, sondern auch die Funktionäre der großen nationalen Verbände in dem Sumpf mit drinstecken. Man kann also entweder Nachfolger holen, die bereits in die mafiösen Strukturen verstrickt sind, aber andererseits zumindest Ahnung von der Materie haben, oder man holt völlig unbeleckte Leute, die dann aber wahrscheinlich auch fachlich unbeleckt sind.
    Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, daß die kriminellen Strukturen in der FIFA sich wirklich ändern werden. Wo es um viel Geld geht, ist einfach die Versuchung zu groß. Das wird den Nachfolgern nicht anders gehen.

  • Ja, und die Unerfahrenen, falls so jemand reingeholt wird, werden vermutlich ganz schnell durch die im System Verbliebenen korrumpiert. Das ganze System ist ja krank, da kann die Spitze unmöglich "clean" sein. Und die Heinis haben doch alle jede Menge Erfahrung mit Tricksen und Manipulieren, die kriegen alles so hingebogen, wie sie es haben wollen.


    Trotzdem: Eine kleine Hoffnung habe ich, dass es zumindest ein wenig besser wird. Vielleicht wird es gewisse Reformen geben, welche zumindest z.B. dem Präsidenten weniger Macht geben. Ich hatte das Gefühl, dass Blatter auch einfach zu viel Macht auf seiner Person konzentriert.


    Natürlich nützt das nur wenig, wenn die ganzen Strukturen verseucht sind, aber man muss ja mal irgendwo anfangen.


    Und ich denke wie Konni: Da geht es um viel zu viel Geld. Keiner Sau in der FIFA geht es mehr um Sport, um Fairness, um internationale Zusammenarbeit. Es geht nur noch um Kohle. Total irre, dass solche Menschen überhaupt noch bestechlich sind, was wollen die mit den Millionen? Sie haben doch schon jede Menge davon. *kopfschüttel*

  • Naja das Problem ist doch das mal abgesehen von Luis Figo sich nur Leute die bereits Fifa Funktionäre sind bzw für einen Landesverband versntwortlich sind sich zur letzten Wahl gemeldet haben und auch zugelassen wurden. Man braucht die Unterstützung von 5 Verbänden um antreten zu dürfen so viel ich weiss was sicher Teil des Problems ist. Mmn sind diese ganzen Sportverbände wie FIA und IOC korrupt es ist einfach schade. Hoffentlich ändert sich auch wirklich was.

  • Interessant, interessant... Wie in letzter Zeit immer häufiger solche Korruptionsmeldungen von FIFA und Co. auftauchen, Mamma Mia! Tut meinem Fussballherzen schon weh anzuschauen und so Dinge zu lesen.


    Tja, ihr wisst vielleicht, dass ich immer vom Guten einer Person ausgehen und es nicht mag, auf sie heurmzutrampeln, wenn sie es schon problematisch hat. Aber sorry wenn ich jetzt mal so töne und auch so tönen WILL, doch lieber DFB: Bei so einer Sache hattet ihr bestimmt genügend Möglichkeit und Zeit, um mit eurem Gewissen übereinzukommen. Suppe selbst auslöffeln. Ihr habt die WM gekauft, wir haben sie gewonnen. :aetsch


    Will man aber ernst sein, dann braucht man nichts anderes hinzuzufügen, als die Verantwortung zu übernehmen - wie damals Hoyzer, die italienischen Clubs beim Wettskandal, Blatter. Falls das eben stimmt. Jetzt sind es ja noch heisse Gerüchte, sollte aber die Offizielle Meldung kommen, dass dieser Artikel stimmt, dann sollen die Verantwortlichen einfach mal den Mut haben und die für mich richtigste Konsequenz akzeptieren: Zugeben und zurücktreten. Es ist doch einfach nicht richtig ihre Position auszunutzen, aus Gründen die man nicht einmal zu erklären braucht. :thumbsdown2:


    Sollen aber ruhig weitere Tatsachen ans Licht treten. Dies soll dann auch hoffentlich ein Schubser sein zum Ziel, dass man dann bei der FIFA und im Fussball alles mal schön "bereinigt" und danach wieder eine rechtlich ordentliche Struktur hat, die dem Fussball weiterhin eine gute Zukunft gibt - ohne Shitstorms, die dem Fussball dem Ruf kosten. :)

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  • Ich kann nur wiederholen: Es geht nur noch um die Kohle. Und das bei Leuten, die eh schon zuviel davon haben. Das ist echt pervers!


    Wahrscheinlich sollte man einfach den ganzen Funktionären die Gehälter kürzen (und denen, die was verbockt haben, den Kopf), dann zieht das weniger geldgeile Machtmenschen an (hoffentlich).


    Naja, andererseits brauchts ja auch soziale Auffangeinrichtungen für asoziale, machtgeile, korrupte Egoisten. Vielleicht sind sie in der FIFA besser aufgehoben als in der Privatwirtschaft. *Ironie aus*

  • Zu dem Schluss, dass die Menschenrechtslage in Katar weiter katastrophal ist, kommt die internationale Gewerkschaftsunion ITUC, die am Freitag einen neuen Bericht zur Ausbeutung von Gastarbeitern in Katar veröffentlicht. "Darin korrigiert der Verband seine Prognose, dass bis zum Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im Emirat 4000 Bauarbeiter ums Leben kommen werden. Nun ist von 7000 Toten die Rede."...
    http://m.welt.de/politik/ausla…000-Toten-bis-zur-WM.html

  • WM-Vergabe ist WM-Vergabe, aber als Fan und von dem was ich lese und von all dem was ich weiss, bin ich auch der Ansicht drüber, dass die WM 2022 in Qatar ein absoluter Quark ist. Und damit meine ich nicht die Tatsache, dass sie erst im Winter stattfindet.


    Theo Zwanziger liegt für mich nicht einmal falsch, wenn er sagt, dass der Besuch oder das Schauen der WM in Qatar "ethisch nicht begründbar" ist. Wieso muss man ein Land zu Kosten der Arbeiter so hochpushen, wenn man hingegen lieber ein Gleichgewichtig zwischen Landmodernisierung und besseren Arbeitsbedingungen finden würde? Das nimmt ja fast schon historischbekannte Züge an. Ein Land muss doch nicht unbedingt und dermassen "anerkannt" sein, sodass die armen Arbeiter und Bürger darunter leiden. Das gilt für mich ehrlich gesagt als Selbst- oder Landessucht, je nachdem, welcher Begriff lieber ist. Menschenleben sind doch wichtiger als Landesstreben. Und niemand hat gesagt, dass das (natürliche) Aufstreben nicht geht, wenns langsam und Schritt für Schritt erfolgt...


    Als Fussballfan würde ich mir die Fussball-WM niemals entgehen lassen, aber es ist ein sehr unschönes Gefühl im Magen, wenn man die Arbeitsbedingungen des Landes im Hinterkopf hat oder das Video in Lunessas Link anschaut.


    Und dass die WM erkauft wurde, tja... ich mag es nicht gerne zu urteilen und bin lieber objektiv, und mir ist auch irgendwo bewusst, dass Qatar mit ihrer vielen Kohle für eine infrastrukturellgesehen attraktive WM sorgen könnte (auch wenns bislang nicht danacht aussieht), aber es läuft ja so was von klar hinaus, dass hier Korruption als Mittel zum Zweck verwendet wurde. Und dann mit den Arbeitsbedingungen kombiniert... Da scheinen sich FIFA und Qatar gefunden zu haben. Zwei Selbstbediener, die nur im Rahmen von Korruption an den Medienblätter gelangen. Tönt jetzt hart, ich weiss. Ohne Witz, ich wünsche beiden Parteien nur das Beste, aber Neusanierungen sind da notwendig. Ich ziele nicht hinaus, das Kafala-Recht oder die arabische Kultur umzukrempeln, auf keinen Fall, aber ich frag mich "Eh, Leute, schaut euch doch um, was das für Konsequenzen auf eure Arbeiter hat." Die eigenen Landsleute kritiseren das System und nennen es im Video sogar "Sklaverei". Und die Tatsache, arbeitsrechtliche Bedingungen an den Bürgern weiterzuleiten ist fast schon feige. Wenn der Staat hier das Zepter nimmt und sich den westlichen Standards anpasst, da ihnen ehrlich gesagt das Geld und die Kohle für die nächsten 300 Jahren nicht dazu fehlen, habe ich eine bessere Vorstellung im Bilde. Und bezüglich FIFA: Sie sollte oder glücklicher ausgedrückt sie ist hoffentlich zurzeit auf den Weg, sich zu reformieren. Da muss Transparenz her in allen Bereichen, und damit meine ich nicht bloss die erst 2013 entstandene Änderung, dass Blatter Verträge zu zweit unterzeichnen muss, so wie es im Wirtschaftsbereich längst Standard ist (wieder die Ähnlichkeit zu Qatar). Vieles muss neu werden, nicht unbedingt die Funktionäre, denn es hat auch bestimmt nicht von der Korruption Beschuldigte dabei, sondern mehr die rechtlichen und finanziellen Wege der FIFA. Der Weg zur Öffentlichkeit sollte ohne Steine im Weg erfolgen. Ich hoffe, da tut sich was, mehr kann ich auch nicht erwarten.


    Denke, hab jetzt genug gesagt. ^^ Und ja, damit kann ich auch sagen, dass es mir nicht leidtun würde, wenn die WM 2022 nicht in Qatar stattfindet. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass sowohl in Qatar als auch in allen anderern Ländern der Welt der Fussball eine Kraft mehr sein kann. :) ;)

  • Verfolge die Blattergeschichte als "Landsfrau" ein wenig mit, aber für so einen Landsmann schämt man sich ja mehr als sonst was...


    Ich bin ehrlich gesagt ziemlich erstaunt, dass Blatter und Platini tätsächlich gesperrt werden. Das lässt einen doch direkt wieder an das Gute glauben!


    Vielleicht ist es aber auch ganz einfach eiskaltes Taktieren: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden, also müssen Köpfe rollen, damit der Rest der FIFA ihre korrupten MAchenschaften weiterziehen kann...


    Trotzdem, ein Blatter war mit Sicherheit ganz dick drin und sehr aktiv, das, was ihm angelastet wird, ist bestimmt nur die Spitze des Eisberges. Ob es in Zukunft besser wird, bleibe mal dahingestellt. Vielleicht werden die anderen einfach nur raffinierter...


    Trotzdem: Ich habe immer die Hoffnung, dass es vielleicht ein bisschen eine Verbesserung gibt, dass Sport wieder mehr im Zentrum steht und es ein bisschen weniger nur um Kohle geht. Denn hoffen darf man ja. ^^

  • Wollte euch noch informieren, dass Gianni Infantino neuer FIFA-Präsident ist. Infantino arbeitete zuerst bei der UEFA als Generalsekretär und war vor allem bekannt, weil er bei den Auslosungen (EM, Champions League) die Moderation hielt.


    Als Wahlversprechen gab er an, die WM von 32 auf 40 Teams aufstocken zu wollen, für mehr Transparenz bei der FIFA zu sorgen sowie die Entwicklungshilfegelder zu verdoppeln.


    Mal hoffen, dass Infantino einen guten Job leistet. Den Sympathiebonus als Halbitaliener hat er schon mal von mir. ;) Ich hoffe nun aber doch im ersten Sinn, dass dies ein erster Schritt für einen neuen Ruf der FIFA ist, oder besser gesagt, den Ruf der FIFA, den sie eigentlich gemäss ihren Leitzielen und Gründung haben soll. Viel Erfolg Gianni! :thumbup2: