Sara zurück aus Äthiopien

  • Germany's Next Topmodel besuchte Projektgebiete von Menschen für Menschen und erlebte die Arbeit von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe 8 Tage lang hautnah
    - Jugendprojekt Generation ABC-2015: Ende September will Sara ihre Erlebnisse bei Schulbesuchen an junge Menschen weitergeben


    Drei Monate nach ihrer offiziellen Vorstellung als Botschafterin des Jugendbildungsprojekts Generation ABC-2015 hat Sara Nuru jetzt erstmals die Projektgebiete von Menschen für Menschen in Äthiopien besucht. Am Samstag kehrte die Gewinnerin von Germany's Next Top-model, deren Eltern aus Äthiopien stammen, von einer 8-tägigen Reise in das ostafrikanische Land zurück. Sara Nuru: "Ich wollte mir so schnell wie möglich ein eigenes Bild davon machen, wie Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe die Menschen unterstützt. Ich war mit meinen Eltern schon einmal in Äthiopien, aber die schweren Lebensbedingungen der Menschen in den ländlichen Regionen kannte ich bis dahin nicht. Besonders beeindruckend war es für mich, die Kinder und Jugendlichen der Degele Higher Primary School kennen zu lernen. Diese baufällige und völlig spartanisch ausgestattete Schule wollen wir mithilfe der Spenden aus den Aktionen für Generation ABC-2015 neu aufbauen - und damit den Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft geben. Dafür brauchen wir die Unterstützung vieler Schülerinnen und Schüler in Deutschland!"


    Eine ganze Woche verbrachte Sara Nuru in dem Land, in dem 60 Prozent aller Erwachsenen nicht lesen und schreiben und 40 Prozent aller Kinder keine Schule besuchen können. Sara Nuru reiste mit Mitarbeitern der Organisation in die Region Illubabor im Südwesten des Landes, um die Arbeit von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe mit eigenen Augen zu erleben. Neben dem Besuch von landwirtschaftlichen, medizinischen und Wasser-Projekten standen vor allem Bildungseinrichtungen auf dem Programm. Almaz Böhm: "Es ist großartig, dass es für Sara Nuru eine Herzensangelegenheit war, so schnell wie möglich in unsere Projektgebiete zu reisen. Wir wissen ihr großes Engagement sehr zu schätzen, freuen uns, dass Sara ein Teil von Menschen für Menschen ist und künftig viele junge Menschen für unsere Arbeit begeistern möchte.“ Bereits Ende September wird Sara Nuru ihre Eindrücke im Rahmen einer Reihe von Schulbesuchen in Deutschland schildern und das Projekt Generation ABC-2015 vorstellen. Mehr zur Aktion sowie ein Reisetagebuch von Sara Nuru findet sich auf der Jugendseite der Stiftung http://www.IchwillGerechtigkeit.de


    Das Reisetagebuch scheint noch nicht online zu sein.
    Hier gibt es Video über ihre Ankunft in Äthiopien. Klick


    Wenn man auf der Seite ein bisschen rumklickt, sieht man ein paar Bilder von Sara in Äthiopien :thumbup:


    Am Donnerstag 17.9. berichtet das Magazin "taff" Pro7 um 17 Uhr über ihre Reise - also Fernseher einschalten!


    Großer Bericht in der Gala

  • Neues Interview:


    Als Siegerin der vierten Staffel der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ wurde Sara Nuru im Mai 2009 bekannt. Die Tochter äthiopischer Eltern engagiert sich seither auch für die Stiftung „Menschen für Menschen“. Mit Redakteur Herbert Beck sprach sie über ihre Karriere und ihre Erfahrungen bei ihren Besuchen in Äthiopien.


    SZ: Vor zwei Jahren wurden Sie Top-Model. Verfolgen Sie noch die aktuellen Folgen?
    Nuru: Ja natürlich. Aber ich habe nicht so viel Zeit, denn zum Glück bin ich gut beschäftigt, so dass ich nicht zu viel fernsehen kann. Aber ich bin in diese Staffel eingebunden, weil ich regelmäßig eine Backstage-Reportage mache. Ich bin dadurch vor Ort hautnah dabei, ich kann die Mädels begleiten und fiebere dementsprechend auch mit.


    SZ: Haben Sie eine Favoritin?
    Nuru: Ja. Ich finde von Anfang an Jana super. Ich drücke ihr die Daumen. Ich glaube aber, es sieht für sie ganz gut aus.


    SZ: Sie sagen, dass Sie nicht so viel fernsehen können. Lässt sich daraus ableiten, dass sich Ihre eigene Karriere gut entwickelt hat?
    Nuru: Ja, total. Ich hatte ja keine Vorstellungskraft, wie sich das alles entwickelt. Letztlich lag das natürlich auch in meiner Hand. Vieles hängt davon ab, wie man sich engagiert, wie man dahintersteht und was man anstrebt. Ich hatte auch das große Glück, in verschiedenen Bereichen schnuppern zu dürfen.


    SZ: Welche?
    Nuru: Natürlich steht das Modeln an erster Stelle, aber ich habe auch Gefallen an der Moderation bekommen. Nicht das Standardmoderieren hat es mir angetan, sondern das Agieren wie bei diesen Backstage-Reportagen. Ich kann da Situationen auffassen, ich kann da meine Erfahrungen mit einbringen. Das hat es mir ehrlicherweise auch leichter gemacht.


    SZ: Und wie war das mit dem ersten Film?
    Nuru: Ich habe bei den Dreharbeiten mit Otto schöne Erfahrungen gesammelt, die waren auch spektakulär. Ich muss auch da mal schauen, wie sich das entwickelt, es tut sich zum Glück unglaublich viel.


    SZ: Sie haben schon vor zwei Jahren nach der Wahl zum Topmodel direkt kontakt mit der Karlheinz-Böhm-Stiftung bekommen. Was waren damals die Beweggründe?
    Nuru: Ich empfand am Anfang allein schon die Tatsache, dass die Stiftung „Menschen für Menschen“ auf mich zugekommen ist, als eine große Ehre. Ich wusste da natürlich noch nicht, wie weit sie mich einsetzen würde, und inwiefern das passt. Aber die Arbeit der Stiftung in Äthiopien kennenzulernen, das hat mir so viele auch sehr bewegende Eindrücke ermöglicht, das hat schnell die Lust nach mehr Mitarbeit aufkommen lassen.


    SZ: Was hat sich seit den Anfängen geändert oder vertieft?
    Nuru: Ich kannte natürlich Äthiopien, aber eher aus Touristensicht. Beim ersten Besuch nach der Wahl war ich fast geschockt und entsetzt über die Eindrücke, weil wir ja in weit abgelegene Regionen gereist sind. Es war ganz wertvoll, die Chance zu bekommen, in Lehmhütten hineinzugehen und zu sehen, wie die Menschen auf dem Land leben. Auch die Lage in den Schulen hat mich stark beschäftigt, das bekommt man ja normalerweise gar nicht mit, wenn man mit der Familie in den Urlaub fährt. Das waren alles Eindrücke, die ich erst einordnen musste.


    SZ: Heißt das, dass Sie als Kind äthiopischer Eltern deren Heimatland erst durch diese jüngeren Reisen kennengelernt haben?
    Nuru: Ganz genau. Es war aber schön, dass mein Vater schon bei der ersten Reise dabei war. Ich habe in seinen Augen gesehen, dass er stolz war zu erleben, wie seine Tochter seine Heimat und seine Wurzeln richtig kennenlernt. Auch mit allen Problemen. Ich habe jetzt neue Projektgebiete besucht, andere Regionen kennengelernt, mit anderen Wetterbedingungen, mit anderer Infrastruktur, das war alles wieder sehr beeindruckend, aber ich habe es etwas anders eingeordnet.


    SZ: Was haben Sie anders empfunden?
    Nuru: Bei der ersten Reise konnte ich manches gar nicht verarbeiten, ich habe nur die Schwierigkeiten gesehen. Jetzt habe ich mehr nachvollziehen können, wenn die Menschen sagen, dass sich etwas zum Positiven hin verändert hat.


    SZ: Waren Sie demnach während der ersten Reise in diese Projektgebiete eher erschlagen?
    Nuru: Richtig. Bei der zweiten Reise war ich mehr auf alles eingestellt, ich wusste, was mich erwartet, ich habe da eben auch diese positiven Entwicklungen gesehen, von denen die Menschen sprechen.


    SZ: In welchen Bereichen?
    Nuru: Also ganz viel Fortschritte gibt es bei den Schulen. Natürlich muss noch viel mehr gemacht werden, aber ich habe bei den Fahrten viele Schulen von „Menschen für Menschen“ gesehen, die erst jetzt entstanden sind. Auch die Frauen haben zum Teil andere Einstellungen entwickelt, das ist ganz stark, dass sie sich zu emanzipieren beginnen. Wir haben Frauen besucht, die sich gegen Beschneidung engagieren, und mit welcher Selbstverständlichkeit sie darüber berichten, das hat mich stark beeindruckt. Auch die Zuversicht, die sie entwickelt haben, weil wir helfen, hat mich berührt.


    SZ: Als Jugendbotschafterin der Stiftung sind Ihnen die Schulen ein besonderes Anliegen. Wie beschreiben Sie den Unterschied zwischen der Einstellung deutscher und äthiopischer Jugendlicher zur Bildung?
    Nuru: Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, wie ich damit umgegangen bin. Für mich war Schule eine Selbstverständlichkeit, auch mal eine Qual, ein Muss. Das ist ganz anders in Äthiopien. Da ist es ein Privileg, in eine Schule zu gehen. Die Kinder sind so wissenshungrig, die sind dankbar dafür, dass sie lernen dürfen, die wissen das auch zu schätzen. Die Kinder nehmen dafür teilweise kilometerweite Wege auf sich, auch gefährliche Wege.


    SZ: Haben sie dafür ein Beispiel?
    Nuru: Ich weiß von einer Schule, die von der einen Talseite nur über einen Fluss zu erreichen ist. Die Kinder müssen drei Stunden Weg in Kauf nehmen. Deshalb gibt es Eltern, die ihre Kinder jeden Morgen durch den Fluss tragen und auch wieder abholen. Das hat mir gezeigt, dass viele Eltern wollen, dass ihre Kinder in die Schule gehen, dass sie wollen, dass die Kinder sich Wissen aneignen, damit sie bessere Voraussetzungen erhalten als die Eltern, die meist weder lesen noch schreiben können,.


    SZ: Sie haben schon viele Aktionen erlebt, die Jugendliche in Deutschland zu Ihrer Unterstützung organisiert haben. Was gefällt Ihnen daran besonders?
    Nuru: Mir macht es Spaß mich zu engagieren und die Jugendlichen davon zu überzeugen, dass wir gemeinsam etwas bewirken können, indem man sich aktiv einbringt. Das ist mir besonders wichtig. Die Jugendlichen sollen nicht ihr Taschengeld opfern, nachhaltiger ist, wenn Sie sich etwas einfallen lassen, um andere noch mitzuziehen.


    SZ: Welche Tipps haben Sie für interessierte Schülerinnen und Schüler parat?
    Nuru: Es gibt so viele Möglichkeiten. Dazu gehören natürlich die Schulbasare, Kuchenverkauf und, und, und. Toll fand ich zum Beispiel eine Grundschule, da haben die Kinder Erdbeeren verkauft, haben sich als Erdbeeren verkleidet und noch „Strawberry Fields“ von den Beatles gesungen. Oder meine alte Schule, da sind die Jugendlichen im Olympiapark in München gelaufen und haben für jeden Kilometer Geld gefordert. Oder ich weiß auch von Kindern, die ihre Großeltern für jede vorgelesene Seite um zehn Cent angepumpt haben. Eine andere Schule hat mit dem Lehrer gewettet, wenn jeder eine Eins schreibt, muss der Lehrer im Pyjama unterrichten. Es gibt da total irre Geschichten.


    SZ: Zurück zu Ihrer Gegenwart, Sie haben auch wegen der Topmodel-Staffel ihre Schulzeit unterbrochen. War das richtig?
    Nuru: Ich habe mir das damals gut überlegt. Aber ich werde das Abitur nachmachen, ich habe jetzt ein Fernstudium belegt. Ich denke, es sieht gut aus.

  • Models steht an erster Stelle? Sorry... da scheine ich ja was verpasst zu haben!


    Ihc meine ich finde es wirklich toll dass sie sich so engagiert. Aber dass sich ihre Karriere so toll entwckelt usw. ist ein bisschen befremdlich...

  • Naja ihre Moderationskarriere entwickelt sich toll...Modeln an erster Stelle kaufe ich ihr nicht ab. Und ich finde es befremdlich, dass sie nach Äthiopien geht vn wegen Schulen bauen und andererseits ihr Abi noch nicht nachgemacht hat...

    BTW: Kurzform -> Cele.
    C wird wie K ausgesprochen Ke-le-bri-an. ;)


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    Zitat

    "Anna hält ihren Finger nicht in den Wind, sie ist der Wind."

  • Also ich finde es natürlich toll, dass sie sich da einbringt und wie es sich anhört, bewegt sie ja auch einiges als Botschafterin in Deutschland.
    Also nochmal :thumbup: für Sara!
    Dass sich Sara als erfolgreich betrachtet, kann ich schon nachvollziehen, sie hat ja gut zu tun und wird auch ganz gut verdienen.
    Dass unsere Karrierepläne für sie anders aussehen, kann sie ja nicht wissen ... :D