Tokio 2021 - Olympische Sommerspiele

  • Oh Gott, ich hasse Handball. Das ist für mich der blödeste Sport. Sry :schulterzuck:

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    Simone Biles durfte bei der Olympiade in London nicht antreten, weil sie noch keine 16 war. Ändert sich das von Land zu Land oder von Olympiade zu Olympiade. Ich habe mich über die ganz jungen Skater auch schon gewundert.

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  • Ich glaube, das hatte sich zwischenzeitlich geändert. Meine mich an olympische Spiele zu erinnern, bei denen der Kommentator spekulierte, ob die chinesischen Turnerinnen mit ihren absoluten Kindergesichtern und -körpern tatsächlich das Mindestalter hätten.

    Wurde dann vermutlich wieder geändert.

  • Im Turnen hat man irgendwann 16 als Altersgrenze angesetzt, in der Leichtathletik muss man wohl 18 sein, in vielen Sportarten gibt es wohl keine Altersgrenze. Eine allgemeine Altersgrenze für Olympia gibt es nicht.

    "Beauty begins the moment you decide to be yourself" (Ondria Hardin)

  • Eine allgemeine Altersgrenze für Olympia gibt es nicht.

    Ja genau, das steht so auch in den FAQs auf der Website des IOC:

    What is the age limit for taking part in the Olympic Games?

    There is no specific age limit for taking part in the Olympic Games. This depends on each International Sports Federation and the rules it lays down for its sport.


    Im Turnen reicht es aber, im Jahr der Olympischen Spiele 16 (Frauen) bzw. 18 (Männer) zu werden*. Es waren einige 15 jährige Turnerinnen am Start, die erst nach Olympia ihren 16. Geburtstag feiern.


    *Quelle: aktuelle technische Regulationen der FIG

  • Jesus, Maria und Josef, dieses Video vom Modernen Fünfkampf war ja fürchterlich. Das Pferd zu malträtieren und Null Punkte zu kassieren oder einfach absteigen, das Pferd in Ruhe lassen und würdige null punkte kassieren?

    Ich bin echt schockiert aber leider überhaupt nicht überrascht.

    FarmersForFuture - ArtistsForFuture - FridaysForFuture

  • Das Problem war ja vor allem, dass das Pferd schon bei der vorherigen Reiterin deutlich nicht bereit war und nur aus der Arena wollte. Die deutsche Reiterin dann zu zwingen, dieses völlig verstörte Tier zu reiten, wsr schon sehr rücksichtslos. Dass sie es dann versucht (sie lag klar auf Goldkurs) kann ich noch gut verstehen. Sie hätte dann aber durchaus früher einsehen können, dass das alles nichts bringt, und es nicht mit Gewalt versuchen müssen.

  • Der Moderne Fünfkampf gehört schlichtweg abgeschafft bzw. das Reiten durch eine andere Disziplin ersetzt. Was die da machen, ist einfach nur Tierquälerei und hat mit Reiten wirklich nichts zu tun. Es geht ja nicht nur um Annika Schleu (deren Trainerin übrigens am Zaun steht, "Hau richtig drauf" ruft und selbst nach dem Pferd boxt). Es geht um fast alle Teilnehmerinnen, die von den reiterlichen Anforderungen völlig überfordert sind, den Pferden in den Rücken fallen, ihnen die Sporen in die Seiten rammen, sich am Zügel festhalten, den Pferden im Maul rumreißen, die Pferde völlig unpassend vor den Sprung bringen, so dass die in die Stangen donnern, etc. pp. Oder darum, dass selbst nach einem Sturz des Pferdes wie bei der ersten Reiterin weitergeritten werden darf. Das gibt es sonst beim Reiten nie. Der Reiter darf teilweise runterfallen, aber wenn das Pferd stürzt, ist IMMER Schluss.

    Reiten ist halt auch die Disziplin, die im Allgemeinen daheim am wenigsten geübt wird, weil das im Vergleich zu den anderen Disziplinen so teuer und aufwendig ist. Entsprechend "gut" beherrschen die Teilnehmer das. Und Respekt vor dem Lebewesen Pferd fehlt da so einigen, für die ist das ein Sportgerät.

    Mal davon abgesehen, dass es Wahnsinn ist, Menschen, die von den reiterlichen Anforderungen ohnehin völlig überfordert sind, mit einem Pferd antreten zu lassen, das sie überhaupt nicht kennen und mal 20 Minuten reiten dürfen. Ein Berufsreiter käme natürlich, wenn er sich 20 Minuten mit dem Pferd "einfummeln" darf, ohne Probleme über diesen Parcours, aber das sind ja teilweise "Reiter" mit einem Sitz, dass man sie erst mal wieder für Sitzunterricht an die Longe nehmen möchte.

    Ich mag mir noch gar nicht vorstellen, wie das morgen bei den Männern aussieht; die wiegen mehr und haben auch mehr Kraft, um den Pferden wehzutun. :(


    Und wer meint, bei Olympia ginge es da den Pferden schlecht, der frage sich mal, wie es dann wohl bei nationalen Wettbewerben ist und welcher Pferdebesitzer wohl so wahnsinnig ist, für so was sein Pferd zur Verfügung zu stellen. Und lese dann diesen Artikel des Deutschlandfunk:

    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=501087


    Ich hoffe so sehr, dass Annika Schleu mit ihrem Rumprügeln auf dem Pferd die Sportart mal wieder so in Verruf gebracht hat, dass sie zumindest bei Olympia aus dem Programm fliegt.


    Die Sportart wurde vor über 100 Jahren konzipiert, damals mit Blick auf Militärangehörige, die damit ihre vielseitige Ausbildung beim Schießen, Fechten und Reiten unter Beweis stellen konnten. Die hatten das aber eben auch gelernt und sind im Rahmen ihres Berufs täglich geritten.

  • Der Moderne Fünfkampf gehört schlichtweg abgeschafft bzw. das Reiten durch eine andere Disziplin ersetzt. Was die da machen, ist einfach nur Tierquälerei und hat mit Reiten wirklich nichts zu tun. Es geht ja nicht nur um Annika Schleu (deren Trainerin übrigens am Zaun steht, "Hau richtig drauf" ruft und selbst nach dem Pferd boxt). Es geht um fast alle Teilnehmerinnen, die von den reiterlichen Anforderungen völlig überfordert sind, den Pferden in den Rücken fallen, ihnen die Sporen in die Seiten rammen, sich am Zügel festhalten, den Pferden im Maul rumreißen, die Pferde völlig unpassend vor den Sprung bringen, so dass die in die Stangen donnern, etc. pp.

    Finde ich völlig übertrieben. Es sollte einfach diese sinnlose Zulosung der Pferde abgeschafft werden und gut ist. Sodass die Athleten auf ihnen bekannten Pferden reiten.
    Diese ganze Zulosung ist doch auch gegen über den Sportlern unfair. Da bist du in allen anderen Disziplinen der Konkurrenz voraus und bist am Ende die gearschte, weil man ein ängstliches/unwilliges Pferde zugelost bekommt. Da kann man auch gleich "Lotto spielen" als neue Disziplin einführen. Wobei,... wenn man schon Golf olympisch macht... :rolleyes:

  • Der Moderne Fünfkampf gehört schlichtweg abgeschafft bzw. das Reiten durch eine andere Disziplin ersetzt. Was die da machen, ist einfach nur Tierquälerei und hat mit Reiten wirklich nichts zu tun. Es geht ja nicht nur um Annika Schleu (deren Trainerin übrigens am Zaun steht, "Hau richtig drauf" ruft und selbst nach dem Pferd boxt). Es geht um fast alle Teilnehmerinnen, die von den reiterlichen Anforderungen völlig überfordert sind, den Pferden in den Rücken fallen, ihnen die Sporen in die Seiten rammen, sich am Zügel festhalten, den Pferden im Maul rumreißen, die Pferde völlig unpassend vor den Sprung bringen, so dass die in die Stangen donnern, etc. pp.

    Finde ich völlig übertrieben. Es sollte einfach diese sinnlose Zulosung der Pferde abgeschafft werden und gut ist. Sodass die Athleten auf ihnen bekannten Pferden reiten.
    Diese ganze Zulosung ist doch auch gegen über den Sportlern unfair. Da bist du in allen anderen Disziplinen der Konkurrenz voraus und bist am Ende die gearschte, weil man ein ängstliches/unwilliges Pferde zugelost bekommt. Da kann man auch gleich "Lotto spielen" als neue Disziplin einführen. Wobei,... wenn man schon Golf olympisch macht... :rolleyes:

    Die allermeisten dieser Pferde waren nicht ängstlich oder unwillig, sondern kreuzbrav und viel zu leidensfähig. Die sind gesprungen, obwohl die Reiterinnen sie dabei kräftig behindert haben. Fakt ist, dass 90% der modernen Fünfkämpfer viel zu schlecht reiten, um mit Anstand einen L-Parcours zu bewältigen, wie er da stand. Man gebe also bitte nicht den Pferden die Schuld. Was da an Pferden herangeschafft wurde, war wirklich mehr als willig.

    Und natürlich reiten die nicht auf den Pferden, mit denen sie daheim gelegentlich trainieren. Denn die müsste man ja mitbringen, und der Transport eines Pferdes zum jeweiligen Ort der Veranstaltung kostet weit mehr, als jeder von denen auszugeben bereit bzw. in der Lage ist. Muss man sich ja nur mal die zahlreichen Videos anschauen, wie die Pferde der deutschen Olympiareiter nach Tokio geschafft wurden.

  • Jesus, Maria und Josef, dieses Video vom Modernen Fünfkampf war ja fürchterlich. Das Pferd zu malträtieren und Null Punkte zu kassieren oder einfach absteigen, das Pferd in Ruhe lassen und würdige null punkte kassieren?

    Ich bin echt schockiert aber leider überhaupt nicht überrascht.

    Das schlimme ist ja, dass die Sportlerin meinte, durch das Versuchen, das Pferd zum Sprung zu bewegen, hätte sie alles getan, um es "in Würde" zu Ende zu bringen.


    Übrigens auch sehr verantwortungslos vom Veterinär, das Pferd nach 3 verweigerten Sprüngen bei der vorigen Reiterin offenbar ohne tiefergehende Untersuchung als einsatzfähig zu bezeichnen.


    Was anderes - weil hier ja die Altersdebatte losgetreten wurde: bei den Olympischen Spielen gibt es kein generelles Alterslimit (das legen die Verbände fest), so kann sich eine 12-jährige Tischtennisspielerin (über ein gewonnenes Qualifikationsturnier, in der sie eine 42-jährige Ex-Olympiateilnehmerin besiegte) für Olympia qualifizieren. Bei den Olympischen Jugendspielen hingegen gibts die Altersuntergrenze von 14, da dürfte sie nicht teilnehmen.

    Zitat

    „Früher war Influenza eine Krankheit, heute ist es ein Berufsbild“

  • Ich hoffe so sehr, dass Annika Schleu mit ihrem Rumprügeln auf dem Pferd die Sportart mal wieder so in Verruf gebracht hat, dass sie zumindest bei Olympia aus dem Programm fliegt.

    Oh Gott, das hoffe ich auch!!

    Ich bin nun überhaupt nicht pferdeaffin und habe mit Reiten nichts am Hut, schaue mir das auch nicht an bei Olympia.

    Dennoch ist mir beim Lesen des Artikels richtig schlecht geworden, und beim Anblick des polnischen Pferdes kamen mir die Tränen.

    Meine Güte, ist das schrecklich! Das gehört ganz, ganz dringend verboten.

  • Und natürlich reiten die nicht auf den Pferden, mit denen sie daheim gelegentlich trainieren. Denn die müsste man ja mitbringen, und der Transport eines Pferdes zum jeweiligen Ort der Veranstaltung kostet weit mehr, als jeder von denen auszugeben bereit bzw. in der Lage ist. Muss man sich ja nur mal die zahlreichen Videos anschauen, wie die Pferde der deutschen Olympiareiter nach Tokio geschafft wurden.

    Dann sollte man ihnen zumindest mehr Zeit mit den zugelosten Pferden gewähren als diese 20 Minuten oder wie wenig die da haben. Beim normalen Reiten auf einer Wiese mag das ja problemlos funktionieren. Aber beim Springreiten braucht man eine gewisse Bindung zwischen Reiter und Pferd. Und da finde ich so eine kurze Zeit einfach unfassbar verantwortungslos. Oder man muss den Athleten die Möglichkeit geben das Pferd gegen eine Strafpunktzahl tauschen zu können. Das Pferd ist ja schon vorher durch Verweigerungen aufgefallen und trotzdem durfte es nicht getauscht werden und wurde als "wettbewerbstauglich" :vogel: eingestuft.

    Und wegen des anschließenden Verhalten von Annika Schleu möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:
    Du arbeitest 4, bzw in diesem Fall 5, Jahre hart auf dieses Ziel hin, liegst klar auf Kurs Olympiagold und verlierst dann alles in einem Moment auf den anderen weil das dir völlig unbekannte Pferd nicht will. Da möchte ich dich mal sehen wie du da im direkten Moment reagierst?
    Ich möchte das Verhalten jetzt auch nicht für gut halten aber das Problem sehe ich weder in dem Verhalten oder in der Sportart an sich. Sondern in den absolut unverantwortlichen Regularien und den Veranstaltern dieser Wettbewerbe.
    Ist ja nicht so, dass es auch schon bei den letzten Olympischen Spielen durch Verweigerungen der zugelosten Pferde zu zahlreichen Ausfällen und Stürzen gekommen ist.

  • Und natürlich reiten die nicht auf den Pferden, mit denen sie daheim gelegentlich trainieren. Denn die müsste man ja mitbringen, und der Transport eines Pferdes zum jeweiligen Ort der Veranstaltung kostet weit mehr, als jeder von denen auszugeben bereit bzw. in der Lage ist. Muss man sich ja nur mal die zahlreichen Videos anschauen, wie die Pferde der deutschen Olympiareiter nach Tokio geschafft wurden.

    Dann sollte man ihnen zumindest mehr Zeit mit den zugelosten Pferden gewähren als diese 20 Minuten oder wie wenig die da haben. Beim normalen Reiten auf einer Wiese mag das ja problemlos funktionieren. Aber beim Springreiten braucht man eine gewisse Bindung zwischen Reiter und Pferd. Und da finde ich so eine kurze Zeit einfach unfassbar verantwortungslos. Oder man muss den Athleten die Möglichkeit geben das Pferd gegen eine Strafpunktzahl tauschen zu können. Das Pferd ist ja schon vorher durch Verweigerungen aufgefallen und trotzdem durfte es nicht getauscht werden und wurde als "wettbewerbstauglich" :vogel: eingestuft.

    Und wegen des anschließenden Verhalten von Annika Schleu möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:
    Du arbeitest 4, bzw in diesem Fall 5, Jahre hart auf dieses Ziel hin, liegst klar auf Kurs Olympiagold und verlierst dann alles in einem Moment auf den anderen weil das dir völlig unbekannte Pferd nicht will. Da möchte ich dich mal sehen wie du da im direkten Moment reagierst?
    Ich möchte das Verhalten jetzt auch nicht für gut halten aber das Problem sehe ich weder in dem Verhalten oder in der Sportart an sich. Sondern in den absolut unverantwortlichen Regularien und den Veranstaltern dieser Wettbewerbe.
    Ist ja nicht so, dass es auch schon bei den letzten Olympischen Spielen durch Verweigerungen der zugelosten Pferde zu zahlreichen Ausfällen und Stürzen gekommen ist.

    Reitest du selbst? Vermutlich nicht. Das, was du da schreibst, klingt nämlich original wie den Schönrednern unter den Sportlern und Journalisten abgeschrieben.

    Das Problem liegt bei weitem nicht nur im Verhalten von Annika Schleu. Das war die Spitze des Eisbergs und ging für jeden Laien ersichtlich nicht. Als Reiter konnte man aber erkennen, dass die meisten Reiterinnen überhaupt nicht die nötige Balance hatten, um ein Pferd über Sprünge zu reiten. Wer selbst nicht reitet, kann logischerweise nicht beurteilen, worauf es dabei ankommt und wie unangenehm es körperlich wie psychisch für ein Pferd ist, wenn der Reiter ihm unausbalanciert im Rücken hängt, sich an den Zügeln festhält, aus lauter Angst vor dem Runterfallen nicht die Galoppade zulässt, die erforderlich ist, um genügend Schwung für den Sprung zu haben, das Pferd so unpassend vor den Sprung bringt, dass es zwangsläufig reindonnert oder sich, statt im erforderlichen Bogen zu springen, da "ohne Rücken" irgendwie drüberhebeln muss, wenn Reiter, die nie gelernt haben, die Beine ruhig zu halten, permanent ungewollt die Sporen ins Pferd pieken (dass die überhaupt welche tragen dürfen, ist alleine schon ein Unding) etc.pp. Man weiß als Reiter echt nicht, wo man anfangen soll, um dieses reiterliche Elend zu beschreiben.

    Und ich wiederhole mich gerne: Das hat nichts damit zu tun, ob die das Pferd 20 Minuten direkt vor dem Wettkampf oder eine Stunde am Tag vorher kennenlernen dürfen. Diese Reiter haben zum Großteil schlicht keine anständige Reitausbildung. Die fangen mit 13 oder 14 an und nehmen, wenn's hoch kommt, eine Reitstunde pro Woche. Umgang rund ums Pferd ist ohnehin Fehlanzeige. Die werden nicht so ausgebildet wie "normale" Reiter, sondern es geht einfach nur darum, die so sattelfest zu kriegen, dass sie den Parcours irgendwie überstehen. Die sind aufgrund ihrer unzulänglichen Ausbildung schlicht nicht auf einem Niveau, das einen befähigt, einen L-Parcours zu reiten. Und die reiten das eben auch nur bei ihren paar Wettkämpfen im Jahr. Normalerweise müssten die regelmäßig auf normalen Reitturnieren antreten. Können sie aber gar nicht, weil man dort aus gutem Grund nicht einfach mal eben ein Springen starten darf, sondern sich die erforderliche Leistungsklasse entweder durch eine theoretische und praktische Reitabzeichenprüfung erwerben muss oder das Reitabzeichen für eine niedrigere Klasse macht und sich dann über Erfolge "hochreitet".

    Es ist einfach so, dass die überwiegende Mehrzahl der Fünfkämpfer dort mit dem Pferd etwas veranstaltet, das ihr reiterliches Können auf JEDEM Pferd schlichtweg übersteigt. (Menschen, die etwas vom Fechten etwas verstehen, finden übrigens auch die Fechtkünste der Fünfkämpfer einfach nur indiskutabel, was auch nicht verwunderlich ist, weil Fechten genau wie Reiten eine Sportart ist, die ein Höchstmaß an koordinativen Leistungen verlangt. Aber damit schaden sie ja niemandem.)

    Im Übrigen ist das Pferd Saint Boy bei der ersten Reiterin durch Verweigerungen aufgefallen, weil die das Pferd grottenschlecht geritten hat und das logischerweise irgendwann die Reißleine gezogen hat, anstatt sich ständig weiterquälen zu lassen.


    Was die Reaktion der Reiterin betrifft, hat in einem Reitforum jemand etwas sehr Treffendes geschrieben: Wenn jemand seine Emotionen dermaßen nicht im Griff hat, hat er in Wettkämpfen nichts zu suchen und wird er auch in anderen Sportarten zu Recht bestraft. Auch Tennisspieler z. B. dürfen nicht ungestraft fluchen, den Schläger zerbrechen etc. Und dem tut das noch nicht mal weh. Sportler haben unter anderem Mentaltrainer, um zu üben, wie man mit schwierigen Situationen, Frust etc. im Wettkampf umgeht.

    Dazu aber noch drei weitere Anmerkungen:

    1. Annika Schleu saß hysterisch heulend und wimmernd auf dem Pferd, mit zusammengekrümmtem Körper, hochgezogenen Schultern und krampfhaft festgehaltenen Zügeln. Sie hat dem Pferd also mit jeder Faser ihres Körpers "Ich hab Angst, ich hab Angst, ich hab Angst" signalisiert. Und gleichzeitig mit Sporen und Gerte das Pferd malträtiert. Das aber gar nicht vorwärts konnte, wenn es beherzigt hat, was die Reiterin ihm eigentlich signalisiert. Es ist für den Laien vielleicht nicht ersichtlich, aber die Gewichtshilfe, die unter anderem durch Körperspannung, Oberkörperhaltung etc. beeinflusst wird, ist die wichtigste Hilfe beim Reiten. Wenn die, wenn auch unbewusst, "Nicht laufen!" signalisiert, dann muss man sich nicht wundern, wenn das Pferd genau das tut. Und wer schon hinten draufschlägt, der muss IMMER vorne mit den Zügeln Luft geben, damit das Pferd diese deutliche Aufforderung zum Vorwärts auch befolgen kann. Hinten draufschlagen und vorne ziehen/festhalten ist ein absolutes No-Go.

    2. Es wird jetzt alles auf Annika Schleu abgeladen, aber sie ist nur das für den Laien deutlich sichtbare Symptom dafür, dass diese Sportart das Pferd als bloßes Sportgerät missbraucht. Man hat es auch bei den anderen Reiterinnen gesehen: Da wird nach schlechtem Ritt das Pferd "zur Strafe" noch mal so richtig mit den Sporen malträtiert. Da wird nach indiskutablem Ritt das Pferd noch mal richtig mit den Zügeln schmerzhaft im Maul geriegelt, damit das blöde Vieh mal sieht, was es davon hat. Da wird nach schlechtem Ritt beim Ausreiten einfach im Schritt vom Pferd gesprungen und dieses komplett sich selbst überlassen und beleidigt weggestapft, ohne zu schauen, ob der Pfleger das Pferd wieder übernommen hat. Menschen mit einer solchen Einstellung haben am Pferd nichts verloren! Und wir wollen nicht vergessen, dass wir hier über Olympianiveau und Vorbilder reden und nicht über Mädchen in der Pubertät auf einem kleinen Springturnier auf dem Land.

    3. Annika Schleu sind in der Situation vollkommen die Emotionen durchgegangen. Ich finde das nicht verzeihlich, wenn es um den Umgang mit einem Lebewesen geht, aber lassen wir das mal dahingestellt. (Übrigens zu dem Argument, man hat jahrelang trainiert: Ja. Willkommen in der Wirklichkeit. Die "richtigen" Pferdesportler trainieren auch jahrelang. Und dann wird das Pferd eine Woche vorher krank oder kommt vor dem Wettkampf nicht durch die Verfassungsprüfung oder erschrickt im Dressurviereck, so dass wichtige Lektionen völlig danebengehen, oder ist wie das Pferd von Dorothee Schneider einfach konditionell nicht mehr auf der Höhe bei dem heißen Wetter oder hat einfach einen schlechten Tag erwischt, oder es passt im Gelände am Hindernis nicht, obwohl das Pferd da sonst immer vollkommen sicher springt. Das ist so, wenn man einen Sport betreibt, für den man ein anderes Lebewesen benutzt. Da kann in einer Sekunde jede Medaillenchance dahin sein, für die man jahrelang gearbeitet hat, ohne dass man so recht "was dafür konnte". Das weiß jeder Pferdesportler und muss damit leben.) Aber: Im Nachhinein haben sowohl Annika Schleu selbst als auch die Bundestrainerin als auch die frühere deutsche Olympiasiegerin Lena Schöneborn die Vorfälle um Frau Schleu wie auch diesen sogenannten Sport als solches nur schöngeredet. Da war keinerlei Einsicht vorhanden. Und ein "Es tut mir leid" wäre das Mindeste gewesen, was im Nachhinein, wenn die akuten Emotionen abgeklungen sind, fällig gewesen wäre.

  • Mal ein Sportartwechsel:


    Was ist das bitte für eine sche*ß Speerwurfanlage?! :motz::motz:
    Alle Topleute inklusive dem Dominator der letzten Jahre scheiden in der Quali bzw in der ersten Hälfte aus weil die Veranstalter es nicht schaffen eine akzeptable Anlaufbahn herzustellen. Die hat ja nicht mal Bundesjugendspiel-Qualität.

  • Wobei es in Tokio bei den deutschen Sportlern schon sehr häufig vorkommt, dass sie mit den Gegebenheiten nicht klar kommen, während es bei anderen noch irgendwie funktioniert. Von den Mannschaftssportarten gar nicht erst zu reden. Wenn man sieht, was die Franzosen in dem Bereich leisten, die vor 20 Jahren fast überall nicht mit unseren Teams mithalten konnten, und jetzt praktisch überall im Finale stehen (jeweils bei den Männerteams)... Irgendetwas läuft da im deutschen Sport schon falsch. Schwierig zu sagen, woher das kommt. Ich sehe ja im deutschen TV zu 90% nur Interviews mit deutschen Sportlern und da wird schon massiv geklagt, dass man gar keine Ahnung hat, warum es nun gerade beim geplanten Karrierehöhepunkt nun gar nicht funktioniert hat. Da scheint oft der "Ernstfall" von den Trainern sehr schlecht vorbereitet geworden zu sein. Aber das nur so zwischendurch als persönlicher Eindruck.


    Konni, danke für die ausführliche Erklärung. Das kann ich so alles besser nachvollziehen, von offizieller Seite kam ja nur, dass dieses eine Pferd (Saint Boy) halt große Probleme mit der Arena gehabt habe, da wurde erneut keinerlei Schuld bei sich selbst gesucht. Ich finde die Sportart Moderner Fünfkampf ansonsten ganz interessant, hätte es früher vielleicht selbst mal versucht, hatte aber weder fiananziell noch vom Interesse her Zugang zu den Pferden und habe es daher gelassen. Würden die statt dessen im dritten Wettbewerb Fahrrad oder Tretroller oder was auch immer fahren oder notfalls Schubkarrenrennen ;) , wäre da auch für jedermann der Zugang leichter. Wenn die Situation tatsächlich so ist, wie du es beschreibst, und die reiterlichen Fähigkeiten größtenteils fehlen, dann sollten da wirklich Änderungen vorgenommen werden.

  • Mist, die dänischen Handballer haben das Finale verloren, dabei hatte ich ihnen so die Daumen gedrückt. Aber die haben auch einfach derartig viele Bälle verworfen, das ging auf keine Kuhhaut. :duh:

  • Und natürlich reiten die nicht auf den Pferden, mit denen sie daheim gelegentlich trainieren. Denn die müsste man ja mitbringen, und der Transport eines Pferdes zum jeweiligen Ort der Veranstaltung kostet weit mehr, als jeder von denen auszugeben bereit bzw. in der Lage ist. Muss man sich ja nur mal die zahlreichen Videos anschauen, wie die Pferde der deutschen Olympiareiter nach Tokio geschafft wurden.

    Dann sollte man ihnen zumindest mehr Zeit mit den zugelosten Pferden gewähren als diese 20 Minuten oder wie wenig die da haben. Beim normalen Reiten auf einer Wiese mag das ja problemlos funktionieren. Aber beim Springreiten braucht man eine gewisse Bindung zwischen Reiter und Pferd. Und da finde ich so eine kurze Zeit einfach unfassbar verantwortungslos. Oder man muss den Athleten die Möglichkeit geben das Pferd gegen eine Strafpunktzahl tauschen zu können. Das Pferd ist ja schon vorher durch Verweigerungen aufgefallen und trotzdem durfte es nicht getauscht werden und wurde als "wettbewerbstauglich" :vogel: eingestuft.

    Und wegen des anschließenden Verhalten von Annika Schleu möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:
    Du arbeitest 4, bzw in diesem Fall 5, Jahre hart auf dieses Ziel hin, liegst klar auf Kurs Olympiagold und verlierst dann alles in einem Moment auf den anderen weil das dir völlig unbekannte Pferd nicht will. Da möchte ich dich mal sehen wie du da im direkten Moment reagierst?
    Ich möchte das Verhalten jetzt auch nicht für gut halten aber das Problem sehe ich weder in dem Verhalten oder in der Sportart an sich. Sondern in den absolut unverantwortlichen Regularien und den Veranstaltern dieser Wettbewerbe.
    Ist ja nicht so, dass es auch schon bei den letzten Olympischen Spielen durch Verweigerungen der zugelosten Pferde zu zahlreichen Ausfällen und Stürzen gekommen ist.

    Im Übrigen ist das Pferd Saint Boy bei der ersten Reiterin durch Verweigerungen aufgefallen, weil die das Pferd grottenschlecht geritten hat und das logischerweise irgendwann die Reißleine gezogen hat, anstatt sich ständig weiterquälen zu lassen.

    Die Frage, die sich mir stellte ist halt, ob er durch die Quälerei und das unsachgemäße Verhalten seiner vorigen Reiterin nicht doch schon Schmerzen hatte und hier gar nicht hätte raus dürfen. Aber das hat der Veterinär halt anders entschieden.


    Was mich da aber wütend macht, ist die Selbstaussage deutscher Fünfkämpferinnen, sie wären "sensible, einfühlsame Reiter". Schleu wusste von den Problemen, hielt diverse Rücksprachen mit dem Veterinär und der Besitzerin (hatte also wohl Bedenken), danach zeigt sich ihr, dass es nicht klappt und sie drischt auf das Pferd ein. Einfühlsam wäre es gewesen, zu akzeptieren, dass es nicht klappt und abzusteigen. Nicht das was sie gemacht hat. Und wenn die "einfühlsamen" unter den reitenden Fünfkämpfern so agieren, ja dann sollte man den Fünfkämpfern den Umgang mit den Tieren untersagen und eben wirklich auf Rennrad umsatteln.


    Und ja, die Medaille durch "Aufgabe" zu verlieren, wäre bitter gewesen - aber so hat sie die Medaille verloren und gilt als Tierquälerin.

    Zitat

    „Früher war Influenza eine Krankheit, heute ist es ein Berufsbild“

  • unverantwortlichen Regularien und den Veranstaltern dieser Wettbewerbe.
    Ist ja nicht so, dass es auch schon bei den letzten Olympischen Spielen durch Verweigerungen der zugelosten Pferde zu zahlreichen Ausfällen und Stürzen gekommen ist.

    Danke, dass du nicht auch noch Hass über Annika Schleu persönlich auskippst. Sie hat einen Riesenfehler gemacht, unverantwortlich und unsportlich.

    Die anderen Teilnehmerinnen haben die Tiere auch behandelt wie Wegwerfartikel. Der Sport steht zurecht in der Kritik aber dass jetzt wieder die ganze Welt über diese Frau herfällt und als verbalen Boxsack benutzt ist auch einfach k*cke.

    FarmersForFuture - ArtistsForFuture - FridaysForFuture

  • unverantwortlichen Regularien und den Veranstaltern dieser Wettbewerbe.
    Ist ja nicht so, dass es auch schon bei den letzten Olympischen Spielen durch Verweigerungen der zugelosten Pferde zu zahlreichen Ausfällen und Stürzen gekommen ist.

    Danke, dass du nicht auch noch Hass über Annika Schleu persönlich auskippst. Sie hat einen Riesenfehler gemacht, unverantwortlich und unsportlich.

    Die anderen Teilnehmerinnen haben die Tiere auch behandelt wie Wegwerfartikel. Der Sport steht zurecht in der Kritik aber dass jetzt wieder die ganze Welt über diese Frau herfällt und als verbalen Boxsack benutzt ist auch einfach k*cke.

    Na ja, das Problem ist halt, dass jeder Laie, der noch nie ein Pferd aus der Nähe gesehen hat, sofort den Eindruck gewinnt, dass das so nicht in Ordnung sein kann, was sie gemacht hat. Wie besch***en die Reiterei fast der gesamten Konkurrenz von Annika Schleu für die Pferde ist und wie fies die teilweise auch noch aus Frust zu den Pferden waren, erkennt der reiterliche Laie ja nicht.

    Den Verantwortlichen in der Sportart wird's nur recht sein, wenn Annika Schleu als Sündenbock herhalten muss und der Eindruck erweckt wird, dass nur sie und ihre Trainerin mies sind. Dann noch irgendeine halbherzige Regeländerung à la die zugelosten Pferde dürfen schon am Vortag eine Stunde lang geritten werden, und schon hat man wieder Ruhe für mindestens die nächsten zwei Olympischen Spiele. Solange nicht so eine extreme Szene wie die bei Schleu zu sehen ist, interessiert sich doch kein Schwein für diese Randsportart.

  • Zitat

    Raisner gab dem Pferd zudem einen Klaps mit der Faust. Sie wurde dafür am Samstag von der UIPM von den Spielen ausgeschlossen.


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    So jetzt hole ich auch noch ein paar Sessions Leichtathletik nach. Und Turnen :D

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