Social Media und Influencing im Modelbusiness: Chancen, Vor- und Nachteile

  • Ja das stimmt, zumal die Sendung ja auch, zumindest am Anfang versprochen hat, ein nächstes deutsches Topmodel zu finden und keine Top Influencerin.


    Ich bin froh dass gerade so unterschätzte Models aus S13, wie Stephanie und Karoline mit guter Agentur im Rücken ihren Weg, ganz ohne Gntm Ballast gehen und klassisch modeln wollen!

    Die beiden sind angenehm zurückhaltend und müllen einen auf ihrem IG Account nicht ständig zu mit Infuencerkram. Das schätze ich als sehr angenehm. Ich erwische nämlich schon regelmässig dabei dass ich andere Models wie Serlina und Sarah P wegklicke in der Story, wenn sie ständig Produkte bewerben. Sowie Kim Dammer die noch vor einem Jahr auf Influencer Models geschimpft hat und jetzt genau das was sie so verteufelt hat selbst macht!



    edit by Kjartan:

    Die Diskussion kam ursprünglich im Thread Karoline Seul auf und kann hier nun vertieft werden:

    Karoline Seul

  • An sich ist das Influencer Dasein ein guter Weg um Geld zu verdienen, ohne sich den Schikanen des Modelbusinesses hingeben zu müssen. Ja ich habe auch eine Weile gebraucht um das zu verstehen, aber daran ist wirklich nichts verwerfliches. Ich habe sehr lange mit einem Model darüber gesprochen, sie ist unter anderem bei einer der bekanntesten Agenturen in D unter Vertrag und hat mir da ein Stück weit die Augen geöffnet. IG und Co machen dieses Business ein Stück weit fairer, weil die Breite Masse entscheidet (nicht nur was das Influencen betrifft, sondern auch wer die großen Kampagnen absahnt) und nicht einer von den wenigen Castingdirektoren.


    Auch die Modelagenturen haben das nun erkannt und zum Teil auch akzeptiert. Es ist hald nicht jedermanns Sache. :)

  • Ich stimme meinen beiden Vorrednerinnen zu, obwohl es sich oberflächlich widerspricht. Jedes Wort, was elle schreibt, unterschreibe ich so - sehe das gerade für die meisten GNTM-Mädels inzwischen auch als eine gute Möglichkeit, nebenher etwas mit mehr Würde zu verdienen, weil eh nur wenige Karriere in dieser knallharten Branche machen können.

    Bei denen jedoch, die von ihrem Äußeren theoretisch die Chance hätten, als Model zu arbeiten, finde ich es ganz egoistisch schade, wenn sie nicht wie Celine zuerst ernsthaft den Versuch starten, sich durchzubeißen. Obwohl ich es von ganzem Herzen verstehe und nachvollziehe, wenn bei mäßiger Resonanz und Verdienst das Augenmerk in den Influencerbereich gesetzt wird. Was weiß man schon davon, was die Mädchen "da draußen" so erleben... Trotzdem hoffe ich bei Stephanie Groll und vor allem bei Karoline Seul, dass sie Fuß fassen können und wünsche mir viele schöne Erbegnisse...;):)


    Wie demütigend und runterziehend dieser Kampf für die Mädels oft ist, hat ja mal Maja in ihrer Story erzählt. Die teile unverschämten Fotografen in den GNTM-Sendungen geben davon auch eine Ahnung. :grr:

  • Wie entscheidet denn die breite Masse?


    Infaulenzer heisst heutzutage primär "Werbefuzzi". Da wird jede Scheisse den Verfolgenden angeboten,weil es dafür Kohle gibt.


    Auf auf ins Ferrrrrnsehen, damit mehr Leute meine Instascheisse folgen und ich höhere Werbegelder für jeden Müll verlangen kann!!!


    PS: Vegan muss der Müll natürlich sein und wenn es billige Kopfhörer sind:thumbup:

  • Ich hab mich ein wenig falsch ausgedrückt. Ich meine damit, dass einfach jeder die Chance hat Model zu sein und durch IG auch große Aufträge ans Land ziehen kann. Wenn den Followern der produzierte Content gefällt, bleiben sie. Kunden kaufen dann nicht nur das Model sondern auch die Followerschaft. Du brauchst nicht mehr extrem dünn zu sein und musst auch nicht unbedingt die entsprechende Größe mitbringen, du musst nur Content produzieren, der die breite Masse anspricht. Das macht das ganze Business einfach fairer. Außerdem können sich die Mädels mit kleinen Produktwerbungen gutes Geld dazuverdienen.


    So viele Models werden von ihren Agenturen abgezockt, müssen sich von Castingdirektoren, Bookern, Fotografen und Stylisten die widerwärtigsten Dinge gefallen lassen, auch weil sie möglicherweise zu Beginn nicht wussten, worauf sie sich eingelassen haben. Dazu kommt, dass viele Mädels dann Schulden bei den Agenturen haben, die abbezahlt werden müssen..


    Influencen öffnet da eine Türe, einen einfacheren Weg Geld zu verdienen. Das finde ich nict verwerflich. Man zwingt die Leute ja nicht, dass diese einem folgen. 🙂


    @Himbeerfan Eben, ich finde es auch egoistisch, dass ich dennoch Freude daran habe Newcomern zu folgen und auch ein gewisser Wunsch meinerseits besteht, dass sie es versuchen, wenn diese die Voraussetzungen erfüllen. ABER ich würde niemals einem Mädel vorwerfen, wenn sie sich lieber als Influencer versucht.

  • Ja und? Wieso regst du dich über Insta-Werbung auf, die wirklich kein Mensch angucken muss, wenn er nicht will, während die lästige Werbung im Fernsehen ständig den Sehgenuss zerstört und nur den Kapitalisten zugute kommt?

  • Man kann es aber auch so sehen, dass diese "Instagram Models" den "richtigen Models" (bringen die körperlichen Voraussetzungen mit), die noch nicht bekannt sind und vielleicht auch nicht viel mit Social Media am Hut haben, die Jobs wegnehmen.

    Und egal wie fleißig und engagiert man sich eine Followerschaft aufbaut, wird man immer den Kürzeren ziehen gegen Tochter/Schwester/Nichte von XY, die einfach immer mehr Follower haben werden.


    Das eine ist Gatekeeping, das andere ein Popularitätscontest.



    edit:

    Fairness gibt es also auch nicht durch Influencen und wird es auch nie im Modelbusiness geben. Wie soll man das auch festmachen oder messen können?

    Meiner Meinung nach muss auch nicht jeder Mensch die Chance haben, Model zu sein.


    edit 2:

    Aber welche großen Marken buchen denn überhaupt Influencerinnen (die nicht Jenner, Hadid, Gerber oder Baldwin/Bieber heißen)? Dolce&Gabbana, aber wer sonst? Und D&G wird ja sowieso seit Jahren nur noch belächelt.

  • Ich finde schon die Aussage merkwürdig, wer hier die richtigen Models sind. Für mich hat IG definitiv eine gewisse Fairness in dieses Business gebracht. :)


    Mein Gefühl sagt mir, dass wir in den nächsten Jahren mehr High End Marken sehen werden, die hauptsächlich auf Followerschaft setzen werden. :)

  • Ich hab mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit diesem Business beschäftigt und je mehr ich lese und sehe, desto widerwärtiger finde ich es. Daher ja, ich find's besser wenn dir Mehrheit bestimmt, wen und was sie sehen wollen. :)

  • Hoffentlich nie! Das hiesse dann, dass einige Models mit wenig Popularität und Followern, die jetzt auf Toplevel arbeiten, hinter einigen IG Models zurückstehen würden, die evtl nicht mal annähernd an diese Top Mädchen rankommen. Also wenn die Masse der Followerschaft über Jobs entscheidet. Heftig wenn man so sieht, wie schnell Gntm Models Follower haben, wo andere nie hinkommen werden. Eine Top Newkomerin wie zb. Evie Harris hat nicht mal 4 K Follower und selbst eine Anna Ewers hat nur 344 K Follower, weniger als manch Gntm Model, sogar aus dieser Saison. Einfach weil sie wenig Social Media nutzt....keinen berühmten Freund hat und kaum außerhalb der Szene bekannt ist, na ja. Ich hoffe ehrlich gesagt es kommt nicht soweit. Zumindest nicht wenn es um die Vergabe großerDesignerkampagnen oder Magazinjobs geht....wobei das ja schon teils praktiziert wurde, wenn man da an Kendal Jenner und auch teils die Hadids denkt.

    Ich bin froh dass es noch Mädchen gibt die den klassischen und härteren Modelweg gehen.
    Denke schwarze Schafe gibt es in jedem Business...klar ist das Modelbusiness hart und es gibt Menschen dort die ihre Macht vor allem die Träume der Mädchen ausnutzen. Das ist sicher schlimm...aber schaut Euch mal in großen Konzernen um was da teils abläuft oder in der Filmbranche.
    Sehe das jetzt nicht als Grund das Infuencing zu protegieren und um die Fashionmodels abzuschaffen.

  • Zusammengefasst ist mein Standpunkt, dass Social Media nicht mehr Fairness bringt sondern eher noch mehr Druck und die Unfairness maximal verschiebt. Wie in vielen insb. künstlerischen und kreativen Bereichen können Fairness und Gerechtigkeit mMn schwer definiert und greifbar gemacht werden, weil das subjektive und geschmacksabhängige Milieus sind und viel von Glück abhängt.


    Labels wie Gucci etc. werden meiner Einschätzung nach immer eher auf neue und "unverbrauchte" Gesichter setzen. Auf Hilfiger, CK etc. mag deine Prognose allerdings zutreffen und tut sie auch schon seit einer Weile.


    Wenn noch weiterer Diskussionsbedarf besteht, könnten wir einen Thread zum Thema "Social Media im Modelbusiness" o.ä. eröffnen.


    edit:

    Ist dieses Instagramprofil von Karoline noch aktuell: @karoline.se? Sie hat dort ja seit 9 Monaten nichts mehr gepostet

  • "härterer" Modelweg ... Ich finde "härter" passt einfach nicht. Das triggert mich mittlerweile wirklich! Aber gut, damit muss ich klarkommen. :D


    Ich lass das jetzt einfach so stehen, da dies ja Karolins Bereich ist und ich schon zu viele Off Topic Beiträge geschrieben habe.


    Edit: Hab den letzten Beitrag nicht gesehen, ich denke auch, dass ein eigener Thread für solche Themen besser wäre.

  • Klar passt härter! Es sei denn Du denkst zweideutig 🧐Klinkenputzen, Blasen an den Füßen und wunde Hacken. Viele Enttäuschungen, Einsamkeit in Hotelzimmern.... ein hartes und teils ungerechtes Business. Warum nicht?
    kann auch schreiben es ist ein dorniger oder steiniger Weg. Die Dänin Renee Simonsen verglich ihre Karriere mit einem „Tanz auf einem Rosenbeet“.... jetzt genug OT, wollte das aber nicht so stehen lassen.

  • Vielen Dank für diesen Thread!


    Ich schreibe die nächsten Tage noch, warum ich "härter" unpassend finde. Zumal bombshell damit sagt, dass der andere Weg "einfach" wäre.

    Man könnte zB auch sagen, dass der eine Weg für viele Mädels smarter ist ;). Mir würden aber noch zig andere Adjektive einfallen. ;)


    So ich muss schlafen gehen, ansonsten komm ich morgen früh nicht aus den Federn. :D

  • In welchen Bereichen hat man den früher, also vor Instagram, klassische Models gesehen? Auf Fashionshows, in Modemagazinen (sowohl im redaktionellen Teil als auch in der Werbung) und in Werbespots im Fernsehen. Das alles hat sich nicht geändert. Anders als früher sind allerdings Auflagen von Printmagazinen duch die Digitalisierung geschrumpft, viele Zeitschriften existieren nicht mehr. Dieser Effekt ist aber nicht den Influencern anzulasten. Wenn ich Influencer-Werbung sehe, handelt es sich meist um kleine Mode-, Kosmetik-, Deko- oder Nahrungsergänzungsmittelhersteller, die für die vorgenannten klasssischen Werbeauftritte nicht das Kapital haben. Ganz bestimmt ziehen Marken wie "Mermaid and Me", "Pomelo", "Oceans Apart" und wie sie alle heißen, den Konzernen, für die klassische Models zuvor geworben haben, ein paar Umsätze ab, ich bezweifele aber, dass das so sehr ins Gewicht fällt, dass die Influencer de "richtigen" Models Jobs wegnehmen. Deren Problem dürfte vielmehr sein, dass die ganze Branche im Wandel ist und dass die Aufmerksamkeit der Konsumenten nicht mehr wie früher auf wenige Publikationskanäle gerichtet, sondern viel breiter gestreut ist. Da kann aber der Influencer an sich nich für.


    Das Positive daran ist in meinen Augen u.a., dass Körperbilder wie das der superdünnen Frau, die fast verschwindet, nicht mehr so dikatorisch wirken können, weil sie durch die normaleren Staturen der Influencer ergänzt werden, "die die körperlichen Voraussetzungen zum Modeln nicht mitbringen", m.a.W. mehr Diversität entsteht. Auf der anderen Seite wird eine neue Art von Illusion und damit Druck erschaffen, nämlich das von der nicht vorhandenen Size Zero mal abgesehen scheinbar perfekte Leben der Influencer.

  • Die Härte des Business und die prekären Machenschaften von Designern, Agenturen und Casting Direktoren, um Models auszubeuten finde ich auch alles andere als in Ordnung und hier muss sich was ändern, aber ich fürchte, dass man sich dem nur bedingt entziehen kann, wenn man über Instagram und eine große Followerschaft erfolgreich ist.

    In gewissem Maße erfüllen ja auch die "Instagram Models" (in Anführungsstrichen, weil Model=Model, egal ob durch Instagram erfolgreich oder als Muse von XY) oft zumindest ansatzweise die körperlichen Voraussetzungen.


    Leider kenne ich mich da nicht so gut aus, aber als Beispiel würde ich mal Jasmine Sanders aka Golden Barbie oder Lorena Rae heranziehen, deren Maße ja auch einigermaßen passen und die vielleicht auch ohne Social Media erfolgreich hätten werden können.

  • Es wirkt jetzt vielleicht etwas verwirrend, aber ich möchte diesen https://www.zeit.de/2020/29/wh…dingungen/komplettansicht

    Artikel aus der Zeit der Influencer-, aber auch der klassichen Model-Kultur mit ihren weißen Konsum-Eliten entgegenstellen. Durch Influencer kommt es zu einer gewissen Demokratisierung in Bezug auf Werbeinnahmen und Körpertypen, aber wir bleiben in der privilegierten und umweltzerstörenden Konsumkultur der vorwiegend an weißen, europäischstämmigen orientierten Menschen. Der Influencerhype befördert dieses Weiter-Schneller-Mehr, das auf Kosten vor allem der Zweiten und Dritten Welt und der Ökologie geht. Darin, nicht darin, dass klassische Models weniger Jobs bekommen könnten, liegt m.E. das Problem.

  • Also ausgehend von Titel dieses Threads würde ich erst mal einen klaren Unterschied machen oder Abgrenzung vornehmen. Das Social-Media in heutigen Zeiten Relevanz für ein Model besitzt ist nachvollziehbar bietet es doch die Möglichkeit zur stärkeren, direkteren Selbstvermarktung. Daran ist auch nichts auszusetzen denn das machen heutzutage sehr viele Berufsgruppen so welche in der Öffentlichkeit stehen egal ob nun Politiker, Schauspieler, Musiker, Entertainer oder eben Models. Soweit so gut.


    Vom typischen Influencing jedoch ist das stark abzugrenzen! Überhaupt muss ich an dieser Stelle mal sagen dass mir der Begriff "Influencing" ohnehin viel zu inflationär verwendet wird und mittlerweile jeder der irgendwie auf Social-Media aktiv ist damit bezeichnet wird obwohl dies überhaupt nicht den Tatsachen entspricht. Denn was genau ist denn ein sogenannter "Influencer" eigentlich? Nichts anderes als eine Person welche durch ihre Tätigkeit in den sozialen Netzwerken einen tatsächlichen Einfluss ausübt, sprich jemand der wirkliche Trends setzt. Das jedoch können wiederum nur die allerwenigsten von sich behaupten. Nicht jeder der auf Youtube, Instagram, Facebook, Twitter & Co. aktiv ist, ist damit automatisch ein Influencer nur weil er dieser Sphäre durch seine Aktivitäten möglicherweise zugerechnet wird. Es gehört weitaus mehr dazu um echte Trends zu setzen welche einen wirklichen Einfluss auf die Szene ausüben.

  • Mein persönliches Problem mit Social Media und Influencen ist eher, dass sich alle einem Durchschnitt annähern. Plötzlich reden ein Dutzend Leute über die selbe Creme und die ach so tolle Leggins. Das langweilt mich einfach.

    Trotzdem hab ich Instagram und folge da auch einigen. Schließlich interessiert es mich schon was da die ein oder andere Kandidatin nach GNTM gemacht hat. Und einige ( bspw Serlina) halten da trotz allem ein Gleichgewicht und man wird nicht ständig mit Werbung zugeballert. Dann gibt es aber leider auch einige ( Carina, Alicija, Stefanie), die nichts anderes posten und nach dem 10 Porridge Rezept und Outfit of the day kann ich solche ach so tiefgründigen Charaktere nicht mehr ernst nehmen, sorry.

    Ich sehe es ja an meinem Freund (nutzt Instagram um Twitch zu promoten), dass das alles natürlich viele Vorteile hat. Aber ich kann damit nicht viel anfangen. Möchte es aber auch nicht werten wenn es ehemalige Kandidatinnen machen.