Weg von Size Zero-Models?

  • "Ich möchte ein für alle Mal mit der bösen Behauptung aufräumen, es sei nur eine böse Behauptung, dass Models nichts essen. Wenn Teenager Klum und Co. abkaufen, dass die Nahrungsaufnahme ein müheloser Bestandteil des Modelalltags ist und wir alle mit Größe 36 aufwärts einfach kein Glück mit unserem Stoffwechsel gehabt haben, dann kann man das auf die pubertäre Gehirnunterfunktion schieben..."
    Bericht eines Models, das lange mithungerte

  • Toller Artikel, danke Lunessa fürs Verlinken! Ich habe gestern ein bisschen in die ähnliche Richtung geschrieben, wie es Julia hier mit "Kein Prestige, kein Druck" zusammen fasst (im Luisa-Thread). Man kann halt nicht alles haben. Und auf die Frage, ob es sich lohnt, für das Prestige den Druck in Kauf zu nehmen, gibt es eh keine endgültige Antwort. Dass muss Jede/r für sich selbst entscheiden.


    Bin auf jeden Fall gespannt, wie es jetzt mit der Size Zero-Frage - vor allem in Paris natürlich - weitergeht!

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    “You have trust in what you think. If you splinter yourself and try to please everyone, you can’t. It’s important to stay the course. I don’t think I would have lasted this long if I’d listened to anyone. You have to listen somewhat and then put that to the side and know that what you do matters.”

    — Annie Leibovitz

  • Am einfachsten wäre es, wenn es weltweit die Regel geben würde, daß die auf Modemessen gezeigten Kleidungsstücke nur in der Größe verkauft werden dürfen, die auf den Laufstegen präsentiert wird. Dadurch würden bald größere Größen kommen, weil Kleidergröße 32/34 schlicht für die Branche zum finanziellen Ruin führen würde.
    Size Zero, kann wenn gewünscht gerne weiter präsentiert werden, aber Plus Size und Plusplus Size sollte ebenso Chancen haben, auf großen Shows präsentiert zu werden.

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    GNTM 2021 - wünsche euch Freude mit der neuen Staffel.


    Finale - Freue mich für euch, daß ihr bald das Finale anschauen könnt.

  • Size Zero soll ja in Frankreich der Vergangenheit angehören..!


    Aber zu viel Bein und Hüfte ist eben auch nicht förderlich. Der Artikel ist zwar vom letzten Jahr, aber er zeigt eben doch, dass in es jeder Staffel Mädchen gibt, die den echten Anforderungen eines Models eben nicht gerecht werden.
    Das genügt dann zwar, um auf der Berliner Fashionweek zu laufen, wei durch GNTM ein gewisser Bekanntheitsgrad herrscht, aber es dann auf internationalem Laufsteg eher düster aussieht.
    Auch in dieser Staffel hatten und haben wir ja die eine oder andere Kandidatin, die es an den körperlichen Voraussetungen missen lassen.


    Der Vergleich zwischen einem Model auf der einen Seite, dass in Paris läuft und auf der anderen Seite Kim und Elena ist vielleicht ein wenig gemein, zeigt aber sehr gut die Realität.


    http://www.cosmopolitan.de/kim…-an-den-models-73206.html

  • Ich denke nicht, dass das Gesetz in Frankreich wesentlich etwas ändern wird. Es soll ja ein Gesundheitszeugnis geben, das alle zwei Jahre erneuert werden muss. Naja, wie schwer ist es, vor einem Arztbesuch 2 Liter zu trinken um 2 kg mehr auf die Waage zu bringen? So etwas machen Anorexie-Patientinnen regelmäßig. Und dann ist es ja noch nicht einmal so, dass zu Beginn der Fashion Weeks ein Arztbesuch anstehen muss. Das heißt ein Model kann nun unter dem Druck stehen, für den Arztbesuch zunehmen zu müssen und danach wieder abnehmen zu müssen. Ich denke, das Gesetz gehört eher in die Kategorie "Gut gedacht aber nicht gut gemacht".

  • Das ist halt typischer Gesetzesaktionismus. Bringt gar nichts, hat aber die Meute ruhiggestellt und den Eindruck erweckt, man habe etwas unternommen. Und bis ein Journalist auf die Fashionweek geht, um zu recherchieren, was sich verändert hat, gehen erst mal ein paar Jahre ins Land. Bis dahin hat sich das Problem vermutlich von selbst erledigt, weil der derzeitige Trend, Influencerinnen, "Curvy Models" oder schräge Vögel von der Straße für sich laufen zu lassen, sich flächendeckend durchgesetzt hat. :aetsch

  • Ist es nicht eh schon viel besser geworden? Ich meine mich zu erinnern, dass Laufstegmodels vor 10 Jahren noch viel dünner waren. Ich habe damals Bilder von Models gesehen, die tatsächlich nur noch Haut und Knochen waren.


    Anna Ewers ist z.B. auch nicht superdünn. Sie ist schlank und grazil, aber nicht mager. Also ein bisschen wie Claudia Schiffer damals.

    C2: Barbara- C3: Vanessa, Christina - C4: Sara - C5: Viktoria

    C6: Rebecca, Aleksandra - C7: Luisa, Lisa, Laura

    C8: Carolin, Luise - C9: Anna, Ivana - C10: Katharina, Vanessa

    C12: Céline, Serlina - C15: Vivian, Sarah

    C16: Luca, Soulin


    All-time Favourites:

    - Fei Fei Sun - Anna Ewers - Luna Bijl - Cindy Crawford - Claudia Schiffer - Emily DiDonato -


  • ch meine mich zu erinnern, dass Laufstegmodels vor 10 Jahren noch viel dünner waren. Ich habe damals Bilder von Models gesehen, die tatsächlich nur noch Haut und Knochen waren.


    Zum einen ja, der ganz extreme Trend zum Dünnsein scheint vorbei zu sein. Zum anderen sind diese extremen Bilder von wahren Knochengestellen, die teilweise im Fernsehen hervorgekramt werden, meist weder aus Paris noch aus Mailand, sondern aus Brasilien. Und dort scheint der Körperkult in vielerlei Hinsicht viel extremer zu sein, es lassen sich viele Frauen in für mich völlig unmäßig erscheinender und überflüssiger Weise operieren, damit von der Nase bis zum Hintern alles perfekt ist, und wer schlank sein will, um zu modeln, scheint dann eben auch zu Übertreibungen zu neigen.

  • Die machen halt in Paris das, was der Pöbel am Stammtisch blökt, sobald er eine sehr schlanke Frau sieht: "Die ist doch voll magersüchtig." :schulterzuck:
    Jay Wright sieht übrigens toll aus auf dem Foto. Um diesen Hintern dürften sie wohl viele Frauen beneiden. 8o

  • Das die Models sich bescheinigen lassen müssen, dass sie nicht zu mager und auch gesund sind finde ich gut. Wobei ich es übertrieben finde mit der ärztlichen Bescheinigung. Würde es nicht reichen, wenn das Model beim Casting sich vorstellt dies zubeurteilen?


    Krass dass Jay Wright keine ärztliche Bescheinigung erhielt. Das es sowas gibt.


    Aber generell finde ich gut, dass die Models sich nicht merh zu Tode Hungern, dies also etwas unterbunden wird. Gab ja genug traurige Fälle in der Vergangenheit von Models die an Magersucht und Erschöpfung gestorben sind.

  • Naja, aber genau das passiert ja trotzdem: die Agenten und Castingdirektoren sagen den Models vor der Untersuchung einfach viel Wasser zu trinken oder viel zu frühstücken, danach können sie weiter hungern. Nur nach BMI zu gehen wie es bei Jay der Fall war, ist auch nicht richtig. Leute mit viel Muskelmasse haben einen zu hohen BMI, gelten also rein nach Zahlen als übergewichtig, auch wenn sie nur einen Körperfettanteil von <10% haben.
    Wie man den Kommentaren entnehmen kann, wurde bei dem einen Model ihr Gewicht inkl. schwerer Schuhe und Klamotten genommen, bei anderen wurde nicht mal gewogen, sondern einfach unterschrieben, nächstes Mal geht Jay einfach zu so einem Arzt oder lässt sich ihre Unterlagen von ihrem Hausarzt mitgeben, der bestätigt, dass ein geringerer BMI bei ihr normal ist, und sie läuft trotzdem.

  • Kaia ist viel dünner (ihre Beine bei YSL..) und sie durfte trotzdem laufen? :nachdenk:


    Vielleicht gilt die Vorschrift ja nicht für Promi-Kinder ... :S


    Jedenfalls finde ich die Jay in keinster Weise beängstigend dünn oder so was. Sie hat eine schöne, schlanke Figur, überhaupt nichts Extremes. Und ja: der Hintern ist wirklich toll :D

  • Ihr wisst ja nicht wonach die Ärzte noch gegangen sind. Vielleicht wurden noch Blutwerte genommen oder allgemein nach dem Wohlbefinden gefragt.

    BTW: Kurzform -> Cele.
    C wird wie K ausgesprochen Ke-le-bri-an. ;)


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    Zitat

    "Anna hält ihren Finger nicht in den Wind, sie ist der Wind."

  • Tag 4 in Paris - und schon gibt es einen prominenten Präzedenzfall zum neuen Gesetz in den Medien. Das war zu erwarten.


    Für Jay Wright, die erfolgreich und gut als Model gerabeitet hat, kommt das einer Art "Berufsverbot" gleich. Die psychologischen Gefahren möchte ich mir gar nicht ausmalen. Wenn sie dieses ausführliche Posting macht, dann fühlt sie vielleicht schon den Druck, dem sie jetzt standhalten muss. Und sie reagiert hier individuell, wie man bemerken sollte. Wenn ihr die Agentur dazu geraten haben sollte, wäre das schon entweder ein gewollt inszeniertes Theater oder ein drastisches Alleinelassen oder beides. Und wenn sie ohne Rücksprache mit der Agentur und ohne Schutzsuche bei ihr handelt, dann fühlt sie sich bereits drastisch alleingelassen.


    Die ersten beiden Dinge, die ich zu dem indiviudellen Fall sagen muss sind
    - Ich kann ihn natürlich nicht beurteilen
    - Und ich halte es für absolut entsetzlich, wenn sie selber oder irgendjemand sonst den Anschein erweckt, als könnte man in der Frage nach Blick auf ein Foto zu einem Urteil kommen.


    Dennoch kann ihre Geschichte eben stimmen. Es kann sein, dass sie sich nicht nur subjektiv gesund fühlt, sondern absolut gesund IST. Es gibt viele Mädel, die Unmassen verschlingen können und dennoch schwer dünn aussehen oder nach Maßgabe des BMI als untergewichtig gelten. Ich kenne die Formulierung des Gesetzes nicht, aber es könnte tatsächlich auch sein, dass darin eine Abwägung getroffen wurde, die für viele Models und Modelaspirantinnen nicht akzeptabel ist und vielleicht auch als unzulässige Einschränkung ihrer Berufsfreiheit rechtlich angefochten werden könnte.


    Ziemlich sicher bin ich mir leider, dass diejenigen, die es jetzt trifft und für die prêt-á-porter nicht zugelassen werden, sehr schnell zum Opfer der alten und neuen Medien werden können und von überfetteten Gesellschaften gejagt und ins Fegefeuer geschickt werden. Ohne große Gedanken darüber, wie Menschen sich mit dem Dauerfeuer selbstgerechter und unter Umständen völlig ungerechter Anklagen und Beschimpfungen fühlen.


    Da tut mir Jay echt Leid. Für sie kann zur verlorenen Berufsausübung noch eine Menge mehr hinzukommen.


    Dennoch muss man glaub ich klar dazu sagen, dass die Regelung trotz und auch mit solcher (möglicherweise ungerechter) Einzelfälle ein großer Fortschritt sein bzw werden kann. Eine Gesellschaft kann und sollte sich das Recht nehmen, mit gesetzlichen Bestimmungen einzugreifen, wo Gesundheitsbeeinträchtigungen zu fürchten sind. Die Frage ist ja nicht, ob Jay gesund ist. Die Frage ist, welche Auswirkungen es hat, wenn Mädel als Schönheitsvorbilder auf einer der bedeutendsten Lifestyle-Bühnen der Welt agieren, wenn diese Mädel nicht nur untergewichtig aussehen, sondern nach Maßgabe von gesundheitwissenschaftlichen Vorgaben und ärztlicher Begutachtung auch sind.


    Was man nicht vergessen darf ist, dass es hier in hohem Maß auch um Jugendschutz-Maßnahmen geht. Dabei kämpft man heute an zwei Fronten gleichzeitig:


    1.) weiß man seit den englischen factory acts aus dem 19.Jahrhundert, dass es bei solchen Bestimmungen zuerst darum geht, nicht den Kindern und Jugendlichen, sondern deren Ausbeutern "Freiheiten" zu beschneiden. Es geht nicht in erster Linie um Bestimmungen, die Jay verhindern, für Saint Laurent zu laufen. Sondern um Bestimmungen, die Saint Laurent daran hindern, aus Marketing-Strategien unter Einschluss auch gezielter Schock-Ästhetik die Jays und noch deutlich dünnere Mädels aus den Diskos auf die Laufstege abzuschleppen und dort zum Vehikel einer neuen Trendansage zu machen. Mit den propagierten Trends werden dann nicht nur Disko-Klamotten verkauft, sondern darüber auch Jugendstil-Ansagen in die Diskos zurückgetragen.


    Als nächstes hast du dann ein Heer von jungen Mädeln, die sich alle für gesund erklären und dem Trend folgen; sie waren "schon immer" dünner und wiegen rechtzeitig nochmal zwei und mehr Kilos weniger, wenn's auf die nächste Fashion Week oder die Bewerbung bei Agenturen geht. Man sieht schon ihren selfies an, was da für Gefahren ticken. Aber sie und ihre Fans haben kein Interesse, das zu sehen. Da wird dann eher über SM noch mobil gemacht gegen "unverschämte" Kommentare. Man immunisiert sich einfach und wartet auf den Call von Agentur X oder Label Y - und wird über den Erfolg dann mit allem Recht gehabt haben! Nee, ohne gesellschaftliche Regelungen bleibt das ein Fass ohne Boden und die Gefährdeten bieten sich den Saint Laurents etc. noch als Kampagnen-Futter an.


    2.) ist über Blogs und Instagram & Co. eine neue Welle von Jugendwahn ins Modesystem gekommen. Teenager nehmen wachsenden Einfluss auf Medien und Modekritik und werden dann von der Mode-Industrie mit Angeboten bedient. Einer der Trends heißt: die wahren Frauen sind Kinder! Aber weil man den echten Frauen da so nicht sagen kann, gibt es einen neuen Hype des "androgynen Typs" ... der dann von 12 und 13Jährigen am besten verkörpert wird. Asiatische Frauen passen auch oft gut ins gewünschte Bild. Für Modelträume ist die Schlussfolgerung daraus: sich so früh und so dünn wie möglich anzubieten. Scheiß auf die Schule, Fluch den Kalorien ... und bloß keinen Sport, der Muskeln bildet!


    Beim "Heroin-Schick" Mitte der 1990er Jahre gab's in den USA ein Präsidentenwort als ein Fashion-Fotograf an einer Überdosis starb. Gegen den medialen Hype der SM-Heroinen helfen keine präsidialen Worte (noch ganz unbhängig davon, dass die glaubwürdigste Message in Gestalt einer PräsidentIN gerade wirksam verhindert wurde). Die Girlies WOLLEN Girlies, Und spätestens seit Miuccia Pradas Erfolg weiß die Branche, dass es nichts Erfolgreicheres gibt als den Müttern und erwachsenen Fashionistas eine säuerliches "ist das scheußlich" ins Gesicht zu treiben, mit der Konsequenz dass sie sowas nie tragen und das Scheußliche ein Stil-Erkennungsmal für die Jungen wird.


    Die Ready-to-Wear-Schauen sind in Abgrenzung zum Couture-System mit dem Youthquake der 1960er erst enstanden. Deren Jugendwahn ist wie mit dem Milch-Fläschchen aufpeppelt. Das ist deren Haupt-Lebenselixier, vor allem natürlich, wenn sie sich über Nebenprodukte finanzieren, über Schuhe, Gürtel, Brillen und Parfums, wo die gekaufte Stilbotschaft auch ohne entsprechende Figur funktioniert.


    Eine Selbstregulierung des Modesystems funktioniert da nicht.


    Wie gesagt: ich kenn die genaue Bestimmung des Gesetzes nicht. Aber ich finde schon sehr gut und wichtig, dass es ein Gesetz gibt. Vor allem, wenn immerhin eine Kontrolle durch Ärzte vorgesehen ist. Deren Wirksamkeit kann man natürlich in Frage stellen - ich bin mir auch nicht soo sicher, dass meine Kollegin diese Woche wirklich so schlimm krank ist - aber ich nehm doch lieber Ärzte zur Kontrolle als irgendwen aus dem Modebetrieb, ganz zu schweigen von allen Urteilen nach public viewing.


    Und zu Jay zurück: ich kann ihr gut glauben, dass sie tatsächlich gesund lebt. Was ich ihr nicht glauben kann ist, dass diese Message allein ihre Entscheidung war. Klar gesagt: Das kann natürlich sein. Aber ich wäre ganz schön blöde, wenn ich das so aufnehmen würde. Das ist keine Frage der persönlichen Glaubwürdigkeit, sondern geht auf eine nüchterne Einschätzung zurück: Die Agenturen und sonstige Modeverbände haben heftig Widerstand gegen das Gesetz geleistet. Wenn sie das jetzt fortführen wollen, dann wäre das mit Sicherheit beste Mittel dazu, auf prominente individuelle Problemfälle mit den neuen Bestimmungen zu setzen. Eine Jay Wright (Topläuferin der Big 4 im letzten Jahr) ist für die ein sehr willkommener Fall.

  • Eine Selbstregulierung des Modesystems funktioniert da nicht.


    ...wobei aber Versuche nicht schaden könnte. Als ich das schrieb, gab es immerhin schon die von Kering und LVHM veröffentlichte "CHARTER ON THE WORKING RELATIONS WITH FASHION MODELS AND THEIR WELL BEING", die seit Anfang September in Deutschland als "Charta für das Wohlbefinden von Models" verbreitet wurde, siehe etwa den SZ-Artikel vom 6.9.. Das war mir beim Schreiben aber noch nicht gegenwärtig.


    Im Trailer wird darin behauptet, über das staatliche Regelwerk noch hinauszugehen. Soweit ich sehe, kann man das vielleicht für die Regelung zum ärztlichen Attest bestätigen, das für die Konzern-Labels nicht älter als 6 Monate sein darf, während das französische Gesetz absurderweise von 2 Jahren ausgehen soll. Insgesamt aber ist das Ganze wohl, wie es Carmen Böker auch in ihrem Zeit-Artikel sieht, eher als medienwirksames Nachziehen anzusehen.


    Es enthält ja schon interessante Punkte: den Verzicht auf Größe 32 oder z.B. dass kein Model mit einem Fotografen alleine arbeiten sollte. Aber wie Böker schon mit Recht betont: der Kaia Gerber-Hype zeigt schon, dass dieses business sehr sehr sehr sehr gerne 16Jährige für sich werben lässt, bei denen man Zweifel hegen muss.


    Aber immerhin. Das Kering-Label Saint Laurent hat Anfang des Jahres, noch kurz vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes, eine sexistische Magermodel-Werbung zurückziehen müssen. Und mit Fendi ist auch ein Stardesigner an Bord, der nur "dicke Mütter mit Chipstüten vorm Fernseher" klagen hört. Wenn die Labels tatsächlich mitziehen würden, hätte das schon eine gute Basis.


    Zur Verdeutlichung: Bei Kering sind z.B.
    - Gucci
    - Saint Laurent
    - Balenciaga
    - Bottega veneta
    - Alexander McQueen
    - Stella McCartney
    - Christopher Kane
    Und bei LVHM:
    - Louis Vuitton
    - Dior
    - Givenchy
    - Fendi
    - Céline
    - Kenzo
    - Marc Jacobs
    - Loewe
    - Emilio Pucci


    Da steht also schon eine gewisse Marktmacht hinter der Erklärung.